Nachhaltigkeit in der Sport(Wissenschaft) – Summer School 2023 an historischer Stätte


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Fotos: Johanna Schmickler

Vom 28. bis 30. Juni begrüßte das Fachgraduiertenzentrum der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften Promovierende und Professor:innen der sportwissenschaftlichen Institute der Universitäten Bern, Tübingen und Karlsruhe zur gemeinsamen Summer School „Problemorientierte Sportwissenschaft“. Den Schwerpunkt der diesjährigen Summer School nahm das Thema „Nachhaltigkeit in der Sport(Wissenschaft)“ ein.

Schon im Vorfeld der Summer School waren einige Mitglieder unserer AG im Planungsteam aktiv und unterstützen die Gestaltung des wissenschaftlichen Inputs und die Organisation des abendlichen Rahmenprogramms.

Nach der Anreise der Gäste am Mittwoch startete die Summer School in den Seminarräumen der Jugendherberge am Rotkreuzplatz. Die dort abgehaltenen Workshops wurden von jeweils zwei Expert:innen geleitet und ermöglichten den Promovierenden spannende Einblicke in die Sportwissenschaft und das Wissenschaftssystem durch die Brille der Nachhaltigkeit: Ist die problemorientierte Sportwissenschaft nachhaltig?#ichBinHanna – Ist unser Wissenschaftssystem überhaupt nachhaltig und fair?; Was bedeutet eine nachhaltige Karriere in der Wissenschaft? Nach Abschluss der Workshops in den Kleingruppen mischten sich die Gruppen neu und berichteten aus ihren jeweiligen Workshops. Dadurch wurden Standpunkte ausgetauscht und interessante Diskussionen unter den Promovierenden aber auch den Expert:innen angeregt. Auf diesen intensiven Austausch folgte ein Spaziergang in den nahegelegenen Hirschgarten zum gemeinsamen Abendessen und Beisammensein.

Am Donnerstag fanden sich die Teilnehmenden am TUM Campus im Olympiapark ein und hatten die Möglichkeit, in Arbeitskreisen ihr eigenes Promotionsthema vorzustellen oder das Forschungsthema anderer Promovierenden kennen zu lernen. In ihrer Keynote „Wie werden Nachhaltigkeitsthemen bei Sportgroßveranstaltungen in Deutschland integriert?“ berichtete Helen Gampper (Senior Manager Legacy and Sustainability, Rhine-Ruhr 2025) anschließend über ihre Arbeit bei den European Championships Munich 2022 und den FISU World University Games Rhine-Ruhr 2025. Durch die interaktive Gestaltung ihres Vortrags hatten die Anwesenden die Möglichkeit, eigene Wünsche und Anregungen zur Umsetzung der Nachhaltigkeit bei Großsportevents anzubringen und mit Frau Gampper zu diskutieren.

Mit einem breiten Angebot an Foodtrucks, Kaltgetränken und Musik war das ebenfalls an diesem Tag stattfindende Sommerfest der Fakultät das perfekte Abendprogramm. Alternativ konnten die Teilnehmenden sich einer geführten Tour durch den historischen Olympiapark anschließen und so zu Fuß die Entwicklungsgeschichte und Besonderheiten des Parks sowie der Olympischen Spiele in München 1972 erkunden.

Am Freitag folgte nach einer weiteren Session in den Arbeitskreisen mit der Keynote “Why do we need to care? Sustainability in Sport and Exercise Psychology and Sport Science in general” von Sandra Klaperski-van der Wal (Assistant Professor Radboud Universiteit Nijmegen, NED) der letzte gemeinsame Programmpunkt. In ihrem Vortrag zeigte Dr. Klaperski-van der Wal die große Bandbreite der Nachhaltigkeit in der Sportwissenschaft auf und betonte die Rolle der zwischenmenschlichen Kommunikation und des sozialen Einflusses auf die Verhaltensänderung für einen nachhaltig aktiven Lebensstil und die vielfältigen Zusammenhänge zwischen (grünem) Sport, Stress, Gesundheit und Wohlbefinden. Auf die Frage, ob sich die Sportwissenschaft mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen solle, antwortete sie klar mit Wir müssen!, weil ein bloßes Wollen nicht ausreiche.