Mitte Februar wurde Alexandra Martins jüngste Forschungsarbeit mit dem Titel „Tissue losses and metabolic adaptations both contribute to the reduction in resting metabolic rate following weight loss“ im International Journal of Obesity veröffenlticht. Hierbei ging sie der Frage nach, welchen Beitrag der Verlust von Geweben und Organen zu der Senkung des Ruheumsatzes nach einer Gewichtsreduktion spielen.
Unter dem Ruheumsatz versteht man die Menge an Energie, die der Körper im Ruhezustand verbrennt, sprich die Energie, die benötigt wird, um den Organismus am Leben zu erhalten. Zu den Geweben und Organen, die hierzu einen relevanten Beitrag leisten, zählt die Skelettmuskulatur, das Fettgewebe, die Knochen, das Gehirn sowie die inneren Organe (Herz, Leber, Nieren).
In einer Sekundäranalyse der Daten aus der Studie Comprehensive Assessment of Long-term Effects of Reducing Intake of Energy wurden Veränderungen des Ruheumsatzes (RMR), der Körperzusammensetzung und ausgewählter Stoffwechselhormone untersucht. Die Auswertung konzentrierte sich auf Veränderungen innerhalb der ersten 12 Monaten während einer Kalorienrestriktion, sprich einer reduzierten Zufuhr von Energie aus Lebensmitteln, untersucht. Indem die Veränderungen in der Größe der energieverbrauchenden Gewebe und Organe mit ihren gewebespezifischen Stoffwechselraten verrechnet wurden, wurde der Einfluss, den die Gewebeverluste auf den Rückgang des Ruheumsatzes hatten, bestimmt. Die darüber hinausgehende Absenkung des Ruheumsatzes wurden als metabolische Anpassungen definiert.
Während die Studienteilnehmer im Schnitt innerhalb von 12 Monaten 7,3 ± 0,2 kg abnahmen, sank ihr Ruheumsatz um 101 ± 12 kcal/Tag. Im Durchschnitt konnten 60% der Absenkung des Ruheumsatzes durch den Verlust von energieverbrauchenden Geweben erklärt, während 40% auf metabolische Anpassungen zurückzuführen waren.
Der Verlust von Skelettmuskelmasse stand in keinem direkten Zusammenhang mit Veränderungen des Ruheumsatzes, während größerere Verluste von Fettgewebe mit einer stärkeren Absenkung des Ruheumsatzes korrelierten. Gleiches galt auch für die Absenkung der Stoffwechselhormone Leptin, Triiodthyronin und Insulin.
Wie sind diese Ergebnisse nun konkret einzuordnen? Während einer Gewichtsabnahme tragen sowohl Gewebeverlust als auch metabolische Anpassungen zur Verringerung des Ruheumsatzes bei, wenn auch in unterschiedlichem Maße. Entgegen der landläufigen Meinung scheint es nicht die Skelettmuskulatur, sondern der Verlust von Fettgewebe zu sein, der die Verringerung des Ruheumsatzes nach einer Gewichtsabnahme erklärt.
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