Vom 09.-10. November 2023 fand die GEST:23-Tagung der dvs-Sektion Trainingswissenschaft an der Deutschen Sporthochschule Köln statt. Der diesjährige Tagungstitel lautete „Optimizing Training in Sports, Exercise and Health“.
Die Professur für Bewegung, Ernährung und Gesundheit war mit Vorträgen von Dr. Christoph Höchsmann, Valentin Nusser, Lucas Thurnherr und Isabel Uphoff vertreten. Die Session zum Thema Bewegung und Ernährung wurde von Prof. Dr. Karsten Köhler moderiert.
Dr. Christoph Höchsmann präsentierte zwei Projekte: Die erste Studie betrachtet die Effekte von Nüchtern-Training am Abend auf die Nahrungsaufnahme nach dem Sport. Im Vergleich zum Training im nicht-nüchternen Zustand, war die Nahrungsaufnahme am Trainingstag in der Nüchtern-Gruppe (6h nüchtern; keine Kalorienzufuhr ab Mittagessen) reduziert und es kam auch in den 18 Stunden nach der Trainingseinheit zu keiner nennenswerten kompensatorischen Erhöhung der Kalorienzufuhr im Vergleich zum Training im nicht-nüchternen Zustand. Im zweiten Vortrag ging es um die Evaluation der Wirksamkeit eines 8-wöchigen Abnehmprogramms (Sportprogramm + Ernährungsplan) von Mrs.Sporty („Kilos-Weg-Camp“) und die Überprüfung des Werbespruchs „-8kg in 8 Wochen“. Die Teilnehmerinnen haben im Schnitt signifikant an Gewicht verloren (~6 kg). Auch wenn dies signifikant weniger war als die beworbenen 8 kg, war der Gewichtsverlust in einem gesundheitsrelevanten Bereich und die Aufrechterhaltung der fettfreien Masse eine Stärke des Programms.
Valentin Nusser stellte Ergebnisse seiner „RED-Season“ Studie vor. Untersucht wurde der Zusammenhang von dem Wissen über Kohlenhydrate mit dem Risiko für niedrige Energieverfügbarkeit (LEA) und Indikatoren der Ausdauerleistungsfähigkeit bei erwachsenen Amateurtriathleten. Es wurde festgestellt, dass diejenigen mit einer höheren Punktzahl im Wissensfragebogen einerseits ein geringeres LEA-Risiko hatten und ihre Ausdauerleistungsfähigkeit im Verlauf der Saison deutlich mehr steigern konnten.
Der Vortrag von Lucas Thurnherr beschäftigte sich mit der Erfassung des Ernährungswissens von Leistungssportler*innen vor dem Hintergrund, individuelle Wissenslücken zu adressieren. In der vorgestellten Studie gab es keine Unterschiede zwischen Frauen und Männern, jedoch schnitten Athleten, die bereits in einer Beratung waren, im Wissenstest deutlich besser ab als jene, die sich noch nie beraten lassen haben. Dies spricht für die Wirksamkeit von Beratungen durch Fachexperten.
Isabel Uphoff präsentierte eine systematische Literaturrecherche, die die Auswirkungen der fettfreien Körpermasse auf den Ruheenergieumsatz von Sportler*innen aus verschiedenen Sportarten untersuchte. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass diese Beziehung bei Sportler*innen linear bleibt, unabhängig von der Größe der Magermasse. Allerdings zeigte sich eine Plateaubildung in der Beziehung zwischen dem Fettfreie Masse Index (FFMI) und dem Ruheenergieumsatz, was vermutlich auf die unterschiedlichen Anteile an metabolisch aktiven Geweben der Magermasse zurückzuführen ist.
Für weitere Informationen finden Sie hier das ganze Tagungsprogramm.