Die 24 jugendlichen Teilnehmer, vorzugsweise aus Oberbayern, unterzogen sich am 21.04.2012 einer umfassenden Testbatterie am TUM Campus im Olympiapark. Neben Unterdistanzleitungen im Laufen und Schwimmen standen auch sportmotorische, koordinativen und motivationale Tests auf dem Programm. Denn es ist bekannt, dass letztlich nicht nur die Ausdaueraspekte in dieser komplexen Sportart eine entscheidende Rolle spielen.
Durch ein sinnvolles Schnelligkeitstraining lassen sich Transformationseffekte von den kürzeren auf die längeren Distanzen schaffen. Gerade im Kindes- und Jugendalter ist es sinnvoll diese Aspekte zu berücksichtigen, um auch das Schnelligkeitspotential während der körperlichen Entwicklung auszuschöpfen. Durch schnelle Trainingssequenzen lassen sich auch im Speziellen koordinative Aspekte in den zyklischen Sportarten trainieren, die gerade beim Laufen und Radfahren essentiell für die Schritt- bzw. Trittfrequenz sind. Triathlon ist aber auch eine Sportart der Widerstandsreduktion, denn nicht nur beim Radfahren sondern auch beim Schwimmen ist es erforderlich, sich nicht nur auf die technischen Finessen der Ausrüstung zu verlassen. Gerade im Medium Wasser ist es erforderlich, sowohl eine widerstandsarme Wasserlage als auch einen ökonomischen Vortrieb zu erzeugen. Nicht zuletzt ist Triathlon aber auch in gewissem Sinne eine Kraft(-ausdauer)-Sportart, denn so wichtig die Kraft für optimale Zykluslängen beim Schwimmen, Radfahren und Laufen ist, so wichtig ist auch eine ausgeprägte Rumpfstabilität für die Gesunderhaltung aber auch Leistungsrealisation.
Genau hier setzt die Sichtungsstudie an, die seit 2009 regelmäßig an der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaft durch den Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie organisiert und durchgeführt wird. Viele jugendliche Nachwuchs-AthletenInnen haben sehr gute Anlagen, können diese aber möglicherweise aufgrund psychologischer Komponenten und geringer Wettkampferfahrung nicht im Wettkampf ausspielen. Aus diesem Grund haben Philipp Peter und Dr. Martin Schönfelder eine umfassende Testbatterie aus bekannten Testverfahren verschiedenster Bereiche zusammengestellt. Seit nun mehr vier Jahren werden mit dieser Testbatterie umfassende Daten erhoben, um eine altersbezogene Datenbank aufzubauen. Mit dieser Datenbank soll es in absehbarer Zeit möglich sein, schon in jungen Jahren über die koordinativen und konditionellen Voraussetzungen Rückschlüsse auf eine mögliche Leistungsprognose in späteren Jahren ziehen zu können. Diese Studie ist im Triathlonsport bis dato einzigartiger Natur und soll, so die Wissenschaftler, die Talentsichtung und gezielte Förderung von jugendlichen AthletenInnen unterstützen und objektivieren.
Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen Kindern und Jugendlichen. Des weiteren gilt der Dank auch den vielen Helferinnen und Helfern, insbesondere den Studierenden der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaft, die jedes Jahr im Rahmen Ihrer Ausbildung diesen Event mittragen. Und wir hoffen, dass wir uns im Herbst 2012 zum Triathlon-Camp wiedersehen.
Weitere Informationen und Impressionen zu dem Event finden Sie in der Fotogallerie und dem Eventvideo.