Dr. Martin Schönfelder und Kollegen vom Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie (Prof. Renate Oberhoffer) konnten in einem dreijährigen Projekt zeigen, dass die Genexpressionsanalyse mittels PCR- und Gen-Array-Techniken grundsätzlich mögliche Methoden in der Dopinganalytik darstellen. Ferner verdeutlicht die Studie, dass zwar mögliche spezifische Marker einer Testosteron-Applikation existieren, aber das Ergebnis der Untersuchungen spiegelt ebenfalls wider, dass das Objekt "Mensch" auch eine komplexe Matrix aus vielen Variablen, speziell in Kontext der körperlichen Belastung, darstellt.
Im Rahmen dieser international geförderten Studie durch die World Anti Doping Agency lag der Schwerpunkt maßgeblich darin, inwieweit sich eine kontrollierte Hormonbehandlung auf spezifische Genexpressionsmuster in Blutzellen auswirken kann. Nachdem Doping in der Regel auch immer im Kontext von Sport zu sehen ist, wurden weitere Variablen, wie die körperliche Belastung selbst, die Tageszeit und die Pharmakologie der Hormonapplikation, berücksichtigt.
Erste Ergebnisse zeigen, dass dieser indirekte Nachweis einer möglichen Hormonbehandlung grundsätzlich zwar möglich ist, sich aber aufgrund der komplexen Zusammenhänge der beeinflussenden Faktoren gleichfalls auch als sehr schwierig erweist.
Die erste Publikation zu dieser Studie ist vor kurzem im "Journal of Drug Testing and Analysis" erschienen.