Als Einstieg in das Thema referierte der Geschäftsführer der Salzburger GPixS 360 GmbH - Andreas Breitschädel - über die virtuelle Darstellung eines Gesundheitswanderweges am Beispiel Lungau. Die TU München und FH Salzburg Tourismusforschung stellten die Ergebnisse der von Ihnen in Auftrag der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Berchtesgadener Land und dem Regionalverband Tennengau durchgeführten Machbarkeitsstudie "Gesundheits- und Wanderregion Salzalpen" in Bad Reichenhall vor. Die Wissenschaftler der beiden Hochschulen haben sowohl quantitative Befragungen der Gäste und Betriebe der Region "Salzalpen" vorgenommen als auch qualitative Ergebnisse aus der Befragung von Experten aus dem Gesundheitsbereich und Hotel- und Gastgewerbe beider Regionen gezogen. Die quantitativen Ergebnisse zeigen, dass sich die Motivation der Gäste, die Gesundheits- und Wanderregion Salzalpen zu besuchen, in die Hauptbereiche Urlaub, Stressreduktion und Ernährung gliedern lassen. "Die positive Wirkung von Wandern zur Stressreduktion ist nicht bestreitbar, das Gesundheitswandern ist Ausdauertraining, beeinflusst und verbessert die Leistung des Atemapparates, fördert sicheres und freies Bewegen im Gelände, unterstützt die Kräftigung, Dehnung und Entspannung und ist ganz einfach auch ein Gruppenerlebnis", bestätigte Dr. Martin Schönfelder vom Lehrstuhl für Sport und Gesundheitsförderung der Technischen Universität München.
Die Experteninterviews ergaben, dass ein Potential für eine Gesundheits- und Wanderregion vorhanden ist, dieses Potential jedoch einheitlich nach Angeboten strukturiert werden sollte und eine Koordinationsstelle für eine Gesundheits- und Wanderregion zu etablieren sei, um bereits vorhandenes Know-How zu kommunizieren, zu nutzen und weiterzuentwickeln.
"Wir brauchen jemanden, der bestehende Projekte vorantreibt und alle Beteiligten koordiniert und die Kooperation nach außen transportiert", so die Experten einstimmig. Die Einschätzung der Experten deckt sich mit den Aussagen der Betriebe, die ein großes Potential im Aufbau einer Gesundheitswanderregion vor allem in der Gemeinsamkeit sehen und sich eine kollaborative Entwicklung von grenzüberschreitenden Angeboten, eine gemeinsamen Bewerbung der Region und eine optimale Vernetzung von Betrieben wünschen, erläuterten die Experten Dr. Mario Jooss und Barbara Neuhofer von der FH Salzburg Tourismusforschung. Somit würde auch den Kundenwünschen Rechnung getragen werden, denn für über 80% der Kunden ist ein einheitlicher Auftritt der Betriebe von großer Wichtigkeit. Aus den Befragungen haben sich für den Workshop im Kurgastzentrum Bad Reichenhall zwei Diskussionsthemen ergeben. Angeregt wurde eine zertifizierte Standardausbildung für einen Gesundheitswandertrainer mit Eignung für spezielle Indikationen sowie der Wunsch nach einer besseren Vernetzung und Kommunikationsstruktur.
Mehr als 50% der befragten Betriebe gaben an, den Schwerpunkt Gesundheit und Wandern aktiv unterstützen zu wollen und über 80% der Einrichtungen sehen eine Möglichkeit, die bestehende betriebliche Angebotspalette mit dem Thema "Gesundheitswandern" zu erweitern.
Gründe für die Etablierung eines Gesundheitswandertrainers gibt es ausreichend, auch die Tatsache, dass es in ganz Deutschland 62 zertifizierte Gesundheitswanderführer gibt, während in Bayern lediglich ein zertifizierter Gesundheitswanderführer stationiert ist, spricht für das Projekt. Außerdem sollen mit Hilfe eines Netzwerkes der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Berchtesgadener Land – der Initiative Satellitennavigation Berchtesgadener Land – moderne Technologien in die Wanderprodukte einfließen. Die Aktivität ist auch als ein Schritt auf dem Weg zu einem Gesundheitsforschungsinstitut der TU München in der Region zu sehen.
Die Region Tennengau will mit seinen starken Betrieben wie der Heiltherme Bad Vigaun, der EMCO-Klinik, dem Vollererhof und dem Kurhaus St. Josef das Angebot in diesem Marktsegment ausbauen.
Finanziert wird die Machbarkeitsanalyse durch den INTERREG IV A - Kleinprojektefond der EuRegio Salzburg - Berchtesgadener Land – Traunstein. Nähere Informationen zur Wirtschaftsförderungsgesellschaft BGL, ihren Aktivitäten und Netzwerkpartnern der Initiative Satellitennavigation Berchtesgadener Land finden Sie unter www.wfg-bgl.info sowie www.satnav-bgl.eu. Als Einrichtung des Landkreises bietet die Wirtschafsförderungsgesellschaft ihre Leistungen mit Unterstützung der Sparkasse Berchtesgadener Land kostenlos an.