Wir fanden heraus, dass Patienten nach einem linkshemisphärischen Schlaganfall besser darin sind als Gesunde ihre Finger und Griffkraft für den Drehmomentausgleich im Moment des Abhebens zu koordinieren, wenn der Massenschwerpunkt des Gegenstandes auf der Seite des Schlaganfalles liegt, aber schlechter, wenn der Massenschwerpunt auf der dem Schlaganfall entgegengesetzten Seite liegt. Dies deutet auf eine Verschiebung der motorischen Aufmerksamkeit hin und kann Ausdruck eines prämotorischen Neglects sein. Die beschriebene Abweichung trat nur auf, wenn keine visuellen Hinweise auf den Massenschwerpunkt vorlagen, und konnte durch die Lastkraftverteilung ausgeglichen werden.
Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift Scientific Reports von Springer Nature veröffentlicht.
Schneider, T. R. & Hermdörfer, J. (2022). Object-centered sensorimotor bias of torque control in the chronic stage following stroke. Scientific reports. doi.org/10.1038/s41598-022-18754-z