Während die ProbandInnen im MRT-Scanner lagen, führten sie Aufgaben mit tatsächlich greifbaren und nutzbaren Objekten durch. Das Paradigma ermöglichte die Erfassung von Hirnaktivierungsmustern sowohl während der Planungs- als auch der Ausführungsphase dieser komplexen Objektmanipulationen.
Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass das links-hemisphärische Tool-Use Netzwerk, welches besonders relevant für die Erbringung werkzeugbezogener Aufgaben zu sein scheint und okzipitale, temporale, parietale sowie frontale Regionen umfasst, über die Altersgruppen hinweg stabil bleibt. Darüber zeigt sich, dass ältere im Vergleich zu jüngeren Personen mehr neuronale Ressourcen in die Planungs- und vorbereitende Phase dieser komplexen Aufgabe investieren. Unsere Ergebnisse legen außerdem den Schluss nahe, dass die stärkere Investition in die Planungsphase mit erhöhtem Abruf von semantischem Wissen und der Aktivierung des Default-Mode-Netzwerkes während der Planung einhergeht.
Die vergleichende Untersuchung der neuronalen Korrelate des Objektgebrauchs bei jüngeren und älteren Personen trägt dazu bei, eine wichtige Lücke im Bereich der Apraxie-Forschung zu schließen und ermöglicht durch die Einbindung altersbedingter, neuronaler Reorganisationsprozesse die Verbindung zu Läsionsstudien mit zumeist älteren apraktischen Patienten.
Seifert, C., Zhao, J., Brandi, M.-L., Kampe, T., Hermsdörfer, J. & Wohlschläger, A. (2023) Investigating the effects of the aging brain on real tool use performance—an fMRI study. Front. Aging Neurosci. 15:1238731. doi: 10.3389/fnagi.2023.1238731