Seit rund zwei Wochen läuft die Fußball EM 2016 in Frankreich. Täglich berichten die Medien über das Turnier - und auch über dessen Schattenseiten. Beispielsweise die Zusammenstöße zwischen russischen und englischen Hooligans vor der Partie beider Teams in der Innenstadt von Marseille. Weniger Beachtung fanden in den Fernsehbildern dagegen die Ausschreitungen russischer Fans im Stadion direkt nach dem Spiel. Der Grund: Das von der UEFA produzierte Weltbild stellte keinerlei Bilder hierzu zur Verfügung. ARD und ZDF protestierten daraufhin bei der UEFA.
"Wenn das so sein sollte, wäre das natürlich eine Art Zensur", sagte hierzu Prof. Dr. Michael Schaffrath der Deutschen Presse-Agentur (dpa) im Rahmen einer Bewertung der Vorgänge am Montag, den 13. Juni 2016. Zwar sollten Bilder nicht vorenthalten werden, jedoch müsse mit solchen gleichzeitig auch sensibel verfahren werden, so Schaffrath. "Die Problematik des Nachahmens ist nicht von der Hand zu weisen." Denn Hooligan-Gewalt sei nicht für jeden befremdlich. "Auf den einen wirkt das abschreckend, auf den anderen motivierend. Das ist in der Gesellschaft so. Es gibt leider auch Menschen, die das motiviert. Sie wollen vor einem großen Publikum eine Bühne finden, die sie sonst im Leben nicht haben."
Der dpa-Text wurde von zahlreichen Print- und Onlinemedien aufgegriffen, unter anderem von Bild online, dem Onlineauftritt der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, des Focus sowie durch den Berliner Tagesspiegel.
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Text: Fabian Kautz