Roman Steuer, Executive Vice President Sport bei Sky Deutschland, war am 14. November 2019 zu Gast am Arbeitsbereich für Medien und Kommunikation. Zusammen mit Prof. Dr. Michael Schaffrath diskutierte Steuer über die Einstiegsmöglichkeiten ins Fernsehgeschäft und stellte sich den Fragen der rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Seminars „Sportkommunikation und Sportsponsoring“.
„Auch als Sportjournalist beim Fernsehen sollte man ein Grundgerüst an Schreibkompetenz besitzen“, empfiehlt Roman Steuer den Sportstudierenden. Außerdem sei für ihn ein ganz wichtiges Kriterium die Leidenschaft. Eine fundierte Ausbildung und schon eine gewisse Berufserfahrung neben dem Studium seien für ihn weitere Einstiegskriterien bei der Auswahl von Kandidatinnen und Kandidaten gewesen. Roman Steuer hat im Laufe seiner Karriere mehr als hundert neue Mitarbeiter eingestellt. Die Studierenden sollten auf jeden Fall möglichst viele Praktika in der Medienbranche absolvieren, um früh zu erkennen, ob sie ein bestimmtes Jobprofil überhaupt erfüllen können. Die Chance für Frauen im Sportjournalismus bezeichnet der Executive Vice President Sport als gut. Aber es gäbe nur wenige Nachfragen: „Was in den letzten vier Jahren an Bewerbungen von Frauen bei mir eingegangen sind, ist enttäuschend.“
Als Sportart Nummer eins in Deutschland sieht Steuer immer noch und auch in Zukunft den Fußball: „Eine andere Sportart wird den Fußball nie ersetzen können.“ Zwei Drittel aller Kunden von Sky hätten das Bundesliga-Abo. „Das Interesse für andere Sportarten wie Basketball und Eishockey ist überschaubar.“ Trotzdem versuche Sky mit dem Kauf der Rechte für die Handball-Bundesliga, dass auch andere Sportarten noch populärer werden. „Ohne ein vielfältiges Angebot ist es schwierig, sich im Sportfernsehgeschäft durchzusetzen.“
Den Trend, dass immer weniger Livesport im Free-TV gezeigt wird, sieht Steuer kritisch: „Eine gewisse Öffentlichkeit ist sinnvoll und notwendig.“ Doch nur ein Bundesliga-Spiel im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, wie zuletzt Bayern München gegen Eintracht Frankfurt, zu zeigen, bringe nicht viel. Es könne zwar nicht ein Sender alles zeigen, aber für Abonnenten werde es immer komplizierter, wenn sich die Übertragungsrechte auf diverse Pay-TV-Anbieter und Streaming-Dienste verteilen.
Kontakt:
Prof. Dr. Michael Schaffrath
Arbeitsbereich für Medien und Kommunikation
Uptown München, Campus D
Georg-Brauchle Ring 60/62
80992 München
Telefon: 089 289 24639
E-Mail: Michael.Schaffrath(at)tum.de
Text: Laura Edele
Fotos: Laura Edele