Die Corona-Pandemie hat auch im Amateurfußball ihre Spuren hinterlassen. Die Vereine beklagen einen Rückgang der Investitionen von Unternehmen in die unterklassigen Ligen. Prof. Dr. Michael Schaffrath, Leiter des Arbeitsbereichs für Medien und Kommunikation, erläutert im Amateurfußball-Portal fupa.net die Hintergründe zum Sponsorenmangel.
„Sponsoring-Investitionen sind immer unmittelbar mit der Medien- und insbesondere der Fernsehpräsenz gekoppelt. Wenn die Berichterstattung im Fernsehen nicht stattfindet, was bei vielen Amateurvereinen der Fall ist, sinkt das Interesse der Unternehmen zu investieren“, erläutert Schaffrath. Außerdem bestehe eine unverhältnismäßige Überkommerzialisierung des Profisports im Allgemeinen. Das gehe auf Kosten einer Unterrepräsentanz von Sponsoren im Amateurbereich im Speziellen.
So hatten unter anderem die bayerischen Regionalligateams der Würzburger Kicker e.V. und der SpVgg Unterhaching in der Vergangenheit mit wechselnden Sponsoringpartnern und finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen – in den unterklassigen Ligen ist die Lage zum Teil noch schwieriger. „Wenn die Vereine keine Medien- beziehungsweise Fernsehpräsenz und folglich auch keine höheren Zuschauerzahlen generieren können, dann ist es problematisch, ob sich die Einnahmen mit den Ausgaben decken. Im schlimmsten Fall muss der Spielbetrieb eingestellt werden“, erklärt der habilitierte Kommunikationswissenschaftler der TU München.
Einen Lösungsansatz des Problems stelle die Regionalisierung von Sponsoring-Engagements dar. Vereine müssten potenziellen Geldgebern andere attraktive Anreize aufzeigen, um die Fernsehpräsenz zu ersetzen: „Ein Beispiel ist der Austausch zwischen einzelnen Spielern und Mitarbeitern im Konzern, wie gesonderte Autogrammstunden oder Pressekonferenzen“, erklärt Schaffrath.
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Text: Bastian Daneyko
Fotos: privat