Prof. Dr. Michael Schaffrath und Dipl. Sportwiss., M.A. Romy Schwaiger besuchten von 23. bis 25. September 2020 die 3. Jahrestagung der Fachgruppe Mediensport und Sportkommunikation der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK), die im Haus der Geschichte des Ruhrgebiets in Bochum stattfand. Im Rahmen der Veranstaltung wurden eine Keynote sowie 19 Vorträge in sieben thematischen Panels präsentiert. Abgerundet wurde die Tagung durch einen Workshop zur „Sportkommunikationsforschung während der COVID-19-Pandemie“.
Prof. Schaffrath hielt im Panel „Sport, Kommunikation und Politik“ einen Vortrag zum Thema „Risiken und Nebenwirkungen der Doping-Berichterstattung. Online-Befragung von Sportjournalisten zu Gründen persönlicher Zurückhaltung beim Thema Doping im Sinne des Rational-Choice-Ansatzes“. Der Leiter des Arbeitsbereichs für Medien und Kommunikation referierte darin über ausgewählte Ergebnisse des vom BISp finanzierten Drittmittelprojekts „Wissen und Einstellungen von Sportjournalisten/innen zu Doping und Dopingberichterstattung im Sport. Eine Replikationsstudie“ (WEDoSport).
Der Rational-Choice-Ansatz besagt, dass jegliches Handeln durch Eigeninteressen und Nutzenorientierungen der Akteure geprägt ist und dass das Verfolgen individueller Ziele nach einer rationalen Kosten-Nutzen-Kalkulation unter der Bedingung knapper Ressourcen effektiv und effizient gestaltet wird. In der Studie lassen sich einige Hinweise finden, dass Sportjournalist/innen sich auch deshalb eher selten mit dem Thema Doping beschäftigen, weil die Recherchen zeit- und kostenintensiv sind, aber auch weil Dopingberichterstattung die Nähe und den Zugang zu Akteuren des Spitzensports konterkariere. Schaffraths Beitrag wurde – genau wie schon bei der Tagung 2019 in Leipzig – im anonymisierten Reviewverfahren von den Reviewern als „Best abstract“ aller Einreichungen eingestuft.
Romy Schwaiger, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich für Medien und Kommunikation, hielt im Panel „Journalismus – Leistungen und Defizite“ einen Vortrag zum Thema „Männerdomäne Sportjournalismus? Online-Umfrage zur Wahrnehmung und Akzeptanz von Frauen im TV-Mediensport“. Sie präsentierte Ergebnisse zur Bekanntheit von TV-Sportjournalistinnen, der Einführung einer Frauenquote sowie den wichtigsten Eigenschaften von TV-Sportmoderatorinnen und -kommentatorinnen. Dazu gehören unter anderem „sportartspezifische Fachkenntnissen“ sowie eine „angenehme Stimme“.
Im Rahmen des ersten Nachwuchsworkshops der Fachgruppe präsentierte Schwaiger zudem erste theoretische und empirische Überlegungen ihres Dissertationsprojektes „Social Media im Amateurfußball“.
Die DGPuK ist die Berufsvereinigung der deutschsprachigen Kommunikations- und Medienwissenschaftler. Die Disziplin untersucht die sozialen Bedingungen, Folgen und Bedeutungen von medialer, öffentlicher und interpersonaler Kommunikation. Der herausragende Stellenwert, den Kommunikation und Medien in der Gesellschaft haben, begründet die Relevanz des Fachs.
Text: Romy Schwaiger
Fotos: DGPuK/Prof. Dr. Michael Schaffrath/Romy Schwaiger