"Medientraining hab ich keines gemacht. Mittlerweile brauche ich es nicht mehr, denn ich möchte mich vor der Kamera nicht verstellen," sagt Felix Loch als Gast von Prof. Dr. Michael Schaffrath vor rund 100 Sportstudierenden. Nötig hat es der dreifache Rodel-Olympiasieger auch nicht.
Unter der Überschrift "Kommerz, Konsens, Konflikt. Public Relations- und Medienmanagement im Spitzensport" beantwortete Loch am 2. Juli eloquent und ehrlich die Fragen von Prof. Schaffrath und dem Publikum. Den jüngeren Athleten würde er trotzdem zu einem Medientraining raten. "Vor allem wenn sie nicht gut vor Publikum reden können."
Den Rummel um seine Person empfindet der 25-Jährige mittlerweile als Normalität, "am Anfang war es jedoch komisch. Mit der Zeit wird man aber gelassener". Sein Verhätnis zu den Medienvertretern ist ohnehin gut. "Es ist ein Geben und Nehmen. Solange Journalisten vernünftige Fragen stellen, unterhält man sich ruhig mit ihnen." Spielregeln gibt es aber dennoch. "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Obwohl Live-Fernsehen schon Vorrang hat."
Medienpräsenz sei für ihn wichtig, denn nicht nur die Sponsoren schauen genau hin, wie er sich präsentiert oder wie lange er im Fernsehen zu sehen ist, so Loch. Auch um seine Sportart populärer zu machen, sind Auftritte wie bei Stefan Raabs Wok-WM oder eine ständige Pflege seiner Facebook-Seite unerlässlich. Um Rodeln noch attraktiver zu machen, könne man aber noch mehr tun. So wünschen sich die Fahrer mehr Expertise bei Live TV-Übertragungen, um dem Zuschauer die Anforderungen dieses Sports näher zu bringen. Vielleicht wird Loch nach dem Ende seiner Karriere deshalb im Kommentatorensitz Platz nehmen: "Das wäre interessant."
Text: Ilies Mebarki
Überschrift: Lisa Hofmann