Dirk Ifsen und Matthias Möhle von der Perform-Gruppe hielten am Donnerstag, den 9. November, einen Gastvortrag. Auf Einladung von Prof. Dr. Michael Schaffrath stellten der Managing Director (Ifsen) sowie der Senior Editor (Möhle) das Unternehmen und dessen unterschiedliche Geschäftsfelder im Bereich der Sportkommunikation vor und beantworteten die Fragen der rund 50 anwesenden Studierenden. So ermöglichten sie den Teilnehmern des Seminars „Sportkommunikation und Sportsponsoring“ einen praxisnahen Einblick in das Berufsfeld. Begleitet wurden Ifsen und Möhle durch Marketing-Mitarbeiterin Helen Brunner und Sales-Mitarbeiter Markus Klausmann – der wie Möhle vor mehreren Jahren an der Fakultät den Diplomstudiengang „Sportwissenschaft“ erfolgreich absolvierte.
Rund 2.500 Mitarbeiter beschäftigt die Gruppe in weltweit 38 Büros. Unter der Dachmarke „Perform Media Deutschland GmbH“ vereint das Unternehmen zahlreiche Einzelmarken. Sportfans in ganz Deutschland kennen beispielsweise den Datendienstleister „Opta“ sowie den Streamingdienst „DAZN“. „Opta ist der größte Datendienstleister im Bereich des Sports. „Wir analysieren mehr als 2.000 Events pro Fußballspiel und verfolgen kontinuierlich über 100 Wettbewerbe“, erklärt Ifsen. Dazu zählen die Fußball Champions League, die deutsche Bundesliga, die englische Premier League und die spanische La Liga.
Für die Datenerhebung werden von jeder Partie Werte erhoben, wie die Zahl der Zweikämpfe, Ballkontakte, Pässe oder Eckbälle. Dafür wird jedes Spiel von drei Analysten live begleitet. „Zur Sicherung der Datenqualität werden die Spiele dann im Nachgang nochmals überprüft. Das dauert pro Partie zwischen sechs und sieben Stunden“, sagt Möhle. Die Daten werden dann den Kunden geliefert, beispielsweise den Kommentatoren von Sky, Unternehmen wie der „Süddeutschen Zeitung“ oder der „Welt“ und auch Vereinen wie beispielsweise dem FC Bayern München.
Dabei verfolgt Opta eine besondere Strategie. „Wir wollen nicht nur die Daten liefern, sondern gleichzeitig noch nach der Story hinter den Zahlen suchen“, sagt Ifsen. Für die Partie des FC Bayern gegen Borussia Dortmund Anfang November könnte dies beispielsweise ein statistischer Vergleich der Stürmer Robert Lewandowski (FCB) mit Pierre-Emerick Aubameyang (BVB) sein. Zusätzlich entwickelt die Redaktion für die Statistiken stets neue Formate für Apps oder Live-Einbindungen für die Kunden.
Der Streamingdienst „DAZN“ startete im Jahr 2016. Auf der Plattform werden diverse Sportarten und Events live übertragen. „Wir wollen eine Art ,Netflix‘ des Sports sein“, erklärt der Managing Director Ifsen. Die Berichterstattung ist daher auf die Live-Events fokussiert. Streams starten fünf Minuten vor Anpfiff und enden zeitnah nach der Partie. Auf eine umfangreiche Rahmenberichterstattung verzichtet DAZN bei einem Großteil der Spiele ebenso wie auf Kommentatoren vor Ort. Stattdessen werden sämtliche Partien aus Studios in Ismaning kommentiert. Abonnenten zahlen für den Dienst rund zehn Euro im Monat. „Um diesen Preis halten zu können, ist es für uns natürlich nötig, eine große Zahl Abonnenten zu haben. Das verlangt natürlich eine gewisse Kontinuität. Unser Geschäftsmodell ist auf Langfristigkeit ausgelegt“, erläutert Ifsen.
Den Studierenden empfahlen die Praktiker, bereits während des Studiums im jeweils angestrebten Berufsfeld zu arbeiten. Möhle rät: „Es ist ganz wichtig, neben dem Studium Praxiserfahrungen zu sammeln. Gerade in einem so schnelllebigen Geschäft wie dem Sport ist es wichtig, am Puls der Zeit zu bleiben.“
Text: Fabian Kautz
Fotos: Fabian Kautz