„Die Allianz investiert nicht nur in den Fußball, sondern diversifiziert ihre Sponsoring-Aktivitäten entlang unserer (Wachstums-)Zielgruppen“, betont Jessica Weber, Head of Sponsoring bei der Allianz in Deutschland. Die diplomierte Betriebswirtin ermöglichte den mehr als 40 Studierenden des Moduls „Sportkommunikation und Sportsponsoring“ am Dienstag, 16. Januar 2024, spannende Einblicke in die Welt des Sponsorings, die strategische Ausrichtung und ihren Berufsalltag. Moderiert wurde die Gesprächsrunde von Prof. Dr. Michael Schaffrath, Leiter des Arbeitsbereichs für Medien und Kommunikation.
Jessica Weber hat sich seit ihrem Eintritt in die Allianz Beratungs- und Vertriebs AG über das Trainee-Programm stetig die Karriereleiter hinaufgearbeitet. Ihr beruflicher Werdegang führte sie durch verschiedene Positionen bis zur Leitung der Sponsoring-Abteilung. Als Head of Sponsoring leitet sie ein Team von fünf Sponsoring-Manager_innen sowie immer mindestens zwei Praktikant_innen.
Die Allianz verfolgt laut Weber zwei übergeordnete Ziele in Bezug auf ihre Sponsoring-Strategie. „Zum einen liegt der Fokus darauf, Neukunden zu gewinnen, um nachhaltiges Wachstum zu generieren. Und zum anderen unsere Bestandskunden langfristig für die Allianz zu begeistern.“
Die wohl bekannteste Partnerschaft der Allianz mit dem FC Bayern München spielt hier natürlich eine entscheidende Rolle. „Die Leuchtturmpartnerschaft mit dem FC Bayern München erweist sich als essenziell, insbesondere durch die Namensgebung der Allianz Arena. Die damit einhergehenden Vorteile sind vielfältig. Durch die ständige Präsenz des Allianz-Namens insbesondere an jedem Heimspieltag des FC Bayern wird eine enorme Reichweite erzielt, die weit über nationale Grenzen hinausreicht. Auch die Öffnung der Allianz Arena für die NFL hat einen bedeutsamen Effekt auf die Reichweite und wir erreichen damit neue bzw. weitere Zielgruppen“, erläutert Weber.
Im Sponsoring fokussiert sich die Allianz aber nicht nur auf den Fußball. Weber betont, dass „ein vielfältiges Portfolio von Sportarten eine entscheidende Rolle spielt, um nicht nur neue Kund_innen zu gewinnen, sondern auch die Vielfältigkeit des Sports zu erhalten und mehr Menschen für die Marke Allianz zu begeistern". Als Beispiele für diese Diversifizierung nennt Weber das erfolgreiche Engagement als Titelsponsor der German Beach Tour (Beachvolleyball) sowie die sechs "Local Heroes". Die "Local Heroes" sind Vereine mit regionaler Strahlkraft in deren Region (derzeit über die Sportarten Handball, Volleyball, Basketball und Hockey), die durch ihre regelmäßige mediale Präsenz eine "always on"-Kommunikation und somit auch eine überregionale Präsenz sicherstellen. Darüber hinaus konzentrieren sich die kuratierten Vereine nicht nur auf sportliche Topleistungen, sondern verfolgen auch mit großer Selbstverständlichkeit soziale Ziele. Sie engagieren sich insbesondere im Kinder- und Jugendbereich in der Region.
Als eines der Sponsorings mit internationaler Strahlkraft ist die Partnerschaft der Olympischen und Paralympischen Bewegung mit den Veranstaltungs-Highlights Olympische und Paralympische Spiele zu nennen. Hier ist die Allianz mehr als nur globaler Versicherungspartnerin. Sie ist vor allem Partnerin an der Seite der Athlet_innen, die ihren großen Traum verwirklichen wollen. Weber legt besonderen Wert darauf, bei solchen Partnerschaften eine Beziehung auf Augenhöhe mit den Athlet_innen zu etablieren, um so „höchstmögliche Authentizität“ zu erreichen.
Mediale Schreibkompetenz sei auch für eine Mitarbeit im Sponsoring von Bedeutung, meint Weber: „Bei uns ist das zwar nicht so wichtig wie in der PR-Abteilung, aber auch meine Mitarbeiter_innen müssen in der Lage sein, Informationen in eine lesbare prägnante Textform zu bringen.“
Zum Abschluss der Gesprächsrunde hatte die Sponsoring-Leiterin noch einen ganz praktischen Tipp für alle Berufsanfänger_innen: „Wenn Sie etwas nicht verstanden haben, dann schrecken Sie nicht davor zurück, nachzufragen. Denn es ist viel wirkungsvoller, sofort in eine konkrete Auftragsklärung zu kommen, als wertvolle Zeit zu investieren und dabei Gefahr zu laufen, in die falsche Richtung zu arbeiten. Im Zweifel weiß der Auftraggeber auch noch nicht genau, wie der konkrete Auftrag aussieht und das hilft somit auch hier, Klarheit reinzubringen.“
Aber diese Empfehlung an die Studierenden gilt nicht nur in der Sponsoring-Branche…
Text & Fotos: Julian Lukas