Am Donnerstag, den 7. Dezember, war Nikolai Kube, der Head of Club Media des FC Bayern München, zu Gast in dem Seminar "Sportkommunikation & Sportsponsoring". Vor rund 50 Studierenden sprach Kube mit Seminarleiter Prof. Dr. Michael Schaffrath über Chancen und Herausforderungen von Club Medien, über das Verhältnis zu Sportjournalisten und die Veränderungen, die durch die neuen Möglichkeiten der Vereins-PR entstehen.
18 Festangestellte und 30 Freie Mitarbeiter gestalten die diversen Club Medien des Fußball-Rekordmeisters an der Säbener Straße. Dazu zählen, neben dem eigenen TV-Kanal, das hochwertige Mitgliedermagazin "51", die Vereins-Webseite, die FC Bayern App sowie zahlreiche Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram und YouTube. "In Europa sind wir mit unserem Angebot sicherlich in den Top 5. Von den Reichweiten, aber auch qualitativ", bilanziert Kube, der beim FC Bayern dem Direktor Medien, Digital und Kommunikation, Stefan Mennerich, unterstellt ist.
Club Medien als Ergänzung zu klassischen Medien
Eine Konkurrenzsituation zwischen Club Medien sowie Fernsehen, Radio, Zeitung und Co. sieht er dabei nicht. "Wir haben eine ganz andere Aufgabe als klassische Medien, die Dinge natürlich qua Auftrag stärker kritisch einordnen. Wir dagegen informieren über die Aktivitäten des Vereins in großer Breite und wollen den FC Bayern unseren Fans weltweit nahebringen", sagt Kube. Der Theorie, dass Club Medien klassische Medien verdrängen würden, widerspricht der Abteilungsleiter Club Medien des FC Bayern. "Der FC Bayern wird sich nie komplett zusperren. Das widerspricht unseren Werten und unserer Philosophie. Wir wollen, dass Medien über uns berichten."
Trimedialität als Schlüsselkompetenz
Wie im Journalismus zählt für Kube bei der Suche nach potenziellen Mitarbeitern die Trimedialität zu Schlüsselkompetenzen. "In unserer Abteilung ist es wichtig, dass jeder den Rundumblick hat. Dass er nicht nur ein Gespür für seinen Bereich hat, sondern auch für Text, Videos oder Social-Media-Inhalte. Ich möchte in den kommenden Jahren diese Bereiche noch stärker miteinander verknüpfen", prognostiziert Kube.
Unumgänglich für einen Job beim Fußball-Rekordmeister sind Fußballkompetenz und eine entsprechende Leidenschaft für den Beruf. Denn die Arbeitszeiten richten sich nach den Spielen der Mannschaft, die vornehmlich an Wochenenden oder nach Feierabend stattfinden. Von Bedeutung sei zudem, zu verstehen, wie die internationalen Märkte in Asien, den USA und Südamerika funktionieren. Zu den Basisqualifikationen zählt er zudem das Schreiben von Meldungen und Berichten.
"Ein Studium ist keine zwingende Einstellungsvoraussetzung, aber der Großteil unserer Mitarbeiter hat ein abgeschlossenes Hochschulstudium", sagt der Head of Club Media. Auch auf Kube trifft das zu. Der 32-jährige ist diplomierter Sportwissenschaftler. An der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften absolvierte er den Studienschwerpunkt "Sport, Medien und Kommunikation".
Text: Dr. Fabian Kautz
Fotos: Carl Groefke