Können Vergleiche mit anderen zu mehr körperlicher Aktivität führen? Ein Artikel im Journal of Health Psychology bietet neue Erkenntnisse

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Menschen vergleichen sich regelmäßig mit anderen, um herauszufinden, wie aktiv sie sind. Es ist jedoch unklar, unter welchen Umständen diese Vergleiche motivierende Effekte haben. In dem Artikel mit dem Titel „Perceived similarity determines social comparison effects of more and less physically active others” untersuchen Iris Perey und Jörg Königstorfer in drei Studien, ob die Ergebnisse von Vergleichen zur körperlichen Aktivität davon abhängen, wie ähnlich man sich der betreffenden Person fühlt.

Führen Vergleiche mit anderen zu mehr körperlicher Aktivität?
Führen Vergleiche mit anderen zu mehr körperlicher Aktivität?

Hintergrund und Ziel der Studie

Soziale Einflüsse tragen dazu bei, ob und in welchem Ausmaß Menschen sich körperlich betätigen. Ein spezieller sozialer Einfluss, der die körperliche Aktivität vorhersagt, ist der Vergleich mit anderen. Faktoren, die bestimmen, ob ein Vergleich zu positiven (d. h. gesundheitsfördernden) oder negativen Ergebnissen führt, sind jedoch weitgehend unbekannt. Mit dieser Forschung wurde untersucht, ob die Auswirkungen von Vergleichen zu körperlicher Aktivität von der wahrgenommenen Ähnlichkeit mit den Vergleichsstandards abhängen.

Studiendesign und Ergebnisse

In drei experimentellen Studien verglichen sich TeilnehmerInnen entweder mit einer mehr oder einer weniger aktiven Person. Wie erwartet, bestimmte die wahrgenommene Ähnlichkeit mit dem Vergleichsstandard die Effekte: Die TeilnehmerInnen bewerteten ihre körperliche Aktivität positiver und fühlten sich wirksamer, wenn sie sich auf Ähnlichkeiten mit körperlich mehr (vs. weniger) aktiven Personen (Studie 1) und auf Unähnlichkeiten mit körperlich weniger (vs. mehr) aktiven Personen (Studie 1 und 2) konzentrierten. Des Weiteren verbesserten sich die Selbstevaluation, Selbstwirksamkeit und Intention hinsichtlich körperlicher Aktivität der TeilnehmerInnen, wenn sie das Gegenteil ihrer ursprünglichen Einschätzung, dass sie der mehr aktiven Person unähnlich oder der weniger aktiven Person ähnlich sind, in Betracht zogen (Studie 3).

Empfehlungen

Sich auf Unterschiede mit unsportlichen und Ähnlichkeiten mit sportlichen Menschen zu konzentrieren, könnte körperliche Aktivität begünstigen, da dies möglicherweise die Einschätzungen, wie aktiv man ist und wie aktiv man sein kann, positiv beeinflusst. Kognitive Bemühungen den Fokus während sozialer Vergleiche bewusst auf Ähnlichkeiten oder Unterschiede zu lenken, könnten körperliche Aktivität-fördernde Effekte erzeugen.

Zur Studie

 

Kontakt

Lehrstuhl für Sport- und Gesundheitsmanagement

Prof. Dr. Jörg Königstorfer
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