Katrin Schulleri (aktuell PhD am Lehrstuhl für Bewegungswissenschaft) hat beim diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) in Frankfurt a. M. (05.09. - 07.09.2019) unser Sarkopenie-Pilotprojekt vorgestellt. Das Projekt hat sie im Frühjahr im Rahmen ihrer Master-Thesis am Lehrstuhl für Sportbiologie abgeschlossen.
Was ist Sarkopenie? - Sarkopenie ist ein übermäßiger Verlust an Muskelkraft und Muskelmasse, der weitreichende Folgen hat. Zu den Folgen zählen ein erhöhtes Sturzrisiko, der Verlust der Unabhängigkeit im Alltag und letztlich auch die Notwendigkeit von Pflege. Des Weiteren erhöht eine schlechte Muskelfunktion die Häufigkeit von weiteren Krankheiten und ist mit einer erhöhten Sterblichkeit assoziiert.
Sarkopenie wurde Anfang 2018 in die Internationale Statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD, International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) aufgenommen (ICD-Code M62.50). Das heißt, dass es mittlerweile offiziell diagnostiziert und demzufolge auch eine Therapie ärztlich verordnet werden kann.
Wie sieht es aber in der Praxis aus? - Sarkopenie wird in der Praxis leider noch viel zu selten diagnostiziert, und geeignete Angebote für Präventions- und Therapiemöglichkeiten sind nur schwer zu finden. Um den weitreichenden Folgen von Sarkopenie vorzubeugen und einen Schritt in Richtung Umsetzung in der Praxis zu gehen, hat Frau Schulleri am Lehrstuhl für Sportbiologie im Rahmen ihrer Masterarbeit diese Pilotstudie mit dem Motto „Wieso altern unsere Muskeln und was kann ich dagegen tun?“ durchgeführt.
Was waren die Inhalte der Studie? – Für diese Studie konnten wir in Kooperation mit dem Kuratorium für Prävention und Rehabilitation der TU München und der Akutgeriatrie der LMU 10 Damen im Alter zwischen 65 und 85 Jahren für ein sechswöchiges progressives Krafttraining gewinnen. Ziel der Studie wares, die Betroffenen mit Kräftigungsübungen für den Alltag und mit Hilfe von Gewichtsmanschetten für die Beine zu trainieren, um Muskelkraft und Muskelmasse aufzubauen. Unterstützend zum Training erhielten alle Damen einen täglichen „Powerdrink“, um mögliche Defizite in der Ernährung auszugleichen. Dieser Drink enthielt alles, was wissenschaftlich belegt den Muskelaufbau fördert: 20g Protein, 4g Leuzin sowie 5g Kreatin. Anhand von Untersuchungen der Muskelmasse mittels bioelektrischer Impedanzanalyse und Ultraschalluntersuchung, Messungen der Muskelkraft der Hände und Beine sowie Erhebung der Gehgeschwindigkeit untersuchten wir anschließend die Effekte unserer Intervention auf den Gesundheits- und Sarkopenie-Status der Damen.
Weitere Deatils zum Projekt finden Sie im Abstractband auf Seite S132.