Der Hochschultag der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) ist die Hauptkonferenz der Sportwissenschaftlerinnen und Sportwissenschaftler in Deutschland. Sie fand heuer am 20. - 22. September 2023 in Bochum statt. Von den Sportbiologen nahm Henning Wackerhage teil an einem Workshop „Evidenzunterstützte Trainingsplanung“ zusammen mit Thimo Wiewelhove (IST Hochschule) und Anke Steckelberg (Martin-Luther-Universität Halle, Vorstand im Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V.). In dieser Session haben wir die Bochumer Forderung vorgestellt. Wir fordern vor allem zwei Dinge: Erstens sollen Studierende der Sportwissenschaft im Bachelorstudium lernen Trainingspläne zu schreiben und anzuwenden. Zweitens sollen Studierende der Sportwissenschaft die evidenzbasierte Praxis kennenlernen, um zu lernen wie man Behauptungen wie „Stretching ist gut zur Verletzungsvermeidung“ überprüft und wie man rationaler entscheidet, welche Trainingsmethoden man auswählt, um ein Trainingsziel zu erreichen.
Neben vielen anderen Vorträgen nahm Henning Wackerhage auch am dvs-DOSB-Dialogforum „Olympiabewerbung – Chancen für die Sportwissenschaft“ teil. Für uns überraschend wurde nicht diskutiert, wie der dvs eine Olympiabewerbung unterstützen kann, sondern ob der dvs eine Olympiabewerbung Deutschlands überhaupt unterstützt. Henning Wackerhage hat hier kommentiert, dass die Londoner Spiele 2012 Großbritannien die Chance gegeben haben (Henning Wackerhage lebte zu dieser Zeit in Grossbrittanien) nicht nur die Leistungsfähigkeit Großbritanniens in der Organisation und im Sport zu demonstrieren, sondern auch die Werte und das Weltbild Großbritanniens. Die Olympischen Spiele waren auch ein starker Stimulus für die britische Sportwissenschaft. Henning Wackerhage hat dann kommentiert, dass Olympische Spiele in Deutschland ähnlich Deutschland die Möglichkeit geben würden, dass wir ebenso sowohl unsere Leistungsfähigkeit als Land demonstrieren können als auch eine Plattform haben, um unsere Werte wie Demokratie und Klimafreundlichkeit zu demonstrieren. Die Sportbiologen hoffen daher auf eine erneute Olympiabewerbung Deutschlands, die die deutsche Bevölkerung und den IOC überzeugt.