Seit Anfang April ist Daniel Appelhans neuer Mitarbeiter an der Professur für Sportbiologie. In Kooperation mit dem Deutschen Skiverband (DSV), den Angewandten Sportwissenschaften (Dr. Spitzenpfeil) und Fachgebiet für Biomechnik (Prof. Schwirtz) plant er ein neues Projekt. Die aerob-anaerobe Erholungsfähigkeit scheint bei intermittierenden Belastungen, wie sie im Langlauf und Biathlon auftreten, ein leistungsbestimmender Faktor zu sein. Unklar ist aber welche physiologischen und metabolischen Einflussfaktoren hier die maßgebliche Rolle spielen. Deshalb möchte Daniel Appelhans mit neuen Methoden diese Erholungsfähigkeit im Rahmen seiner Promotion an der Sportbiologie untersuchen.
Neben dem neuen Projekt interessiert uns natürlich auch die Person Daniel Appelhans, weshalb wir ihn im Kurzinterview vorstellen möchten.
Daniel, wie war Dein beruflicher Werdegang?
Daniel:“ Ich habe zunächst meinen Bachelorabschluss in „Sport und Leistung“ an der Deutschen Sporthochschule Köln absolviert. Im Anschluss daran habe ich an die Norwegian University of Science and Technology in Trondheim gewechselt, um dort den Master in „Physical Activity and Health with Specialization in Exercise Physiology“ zu absolvieren. Zurück in Deutschland war ich von 2021 bis März 2022 am Institut für angewandte Trainingswissenschaften Leipzig als Fachinformator Biathlon tätig und habe dort das Innovationsprojekt „BiathlonWissen“ in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Skiverband aufgebaut. Darüber hinaus bringe ich mein Wissen als Ausdauertrainer bei Proathletes in der Trainingsberatung und -Betreuung ein.“
Welche beruflichen Ziele hast Du Dir gesetzt?
Während meines Bachelorstudiums haben mich vor allem die Arbeiten der norwegischen Sportwissenschaftler um Ronnestad, Sandbakk etc. und deren Bezug zur Sportpraxis beeindruckt, sodass ich mich entschied für meinen Master nach Trondheim an die NTNU zu gehen. Dort hatte ich im Rahmen meiner Masterarbeit die Möglichkeit mein eigenes Forschungsprojekt mit trainierten Radsportlern durchzuführen.
Die Verzahnung von Wissenschaft und Praxis war auch ein Hauptbestandteil in meiner Position als Fachinformator Biathlon die ich nach meinem Studium am Institut für angewandte Trainingswissenschaften in Leipzig anfing. Als Innovationsprojekt vom Deutschen Skiverband (DSV) initiiert ging es dabei darum das vorhandene wissenschaftliche Wissen für die Biathlontrainer*innen aufzubereiten. Auf der von uns aufgebauten Website „BiathlonWissen“ finden daher jetzt alle Interessierten regelmäßig neue, praxisnahe Beiträge rund um wissenschaftliche Erkenntnisse im Biathlon.
Wie wurde die Idee zu Deinem neuen Projekt geboren?
Daniel: „Neben „BiathlonWissen“ möchte ich mein Promotionsprojekt, welches durch den DSV unterstützt wird, die enge Verbindung von Wissenschaft und Praxis im Biathlon weiter vorantreiben. Dabei geht es im Rahmen des Projektes darum die Einflussfaktoren für eine gute aerob-anaerobe Erholungsfähigkeit zu identifizieren. Diese Erholungsfähigkeit scheint bei intermittierenden Belastungen, wie sie im Langlauf und Biathlon durch die harten Anstiege gepaart mit schnellen Abfahrten auftreten, ein wichtiger Leistungsfaktor zu sein. Von welchen Faktoren diese Erholungsfähigkeit jedoch abhängt und wie man sie trainieren kann ist noch nicht wirklich bekannt. Daher sollen in einem ersten Schritt die möglichen physiologischen Faktoren durch ein intermittierendes Belastungsprotokoll auf dem Radergometer untersucht werden.“
Und wie sieht es mit Deinen persönlichen sportlichen Zielen aus?
Daniel: „Aufgrund meiner lebenslangen Leidenschaft für den Ausdauersport entschied ich mich nach dem Abitur und einer zweijährigen Ausbildung zum Reserveoffizier, Sport und Leistung an der Deutschen Sporthochschule Köln zu studieren. Auch wenn ich es selbst in meinen Lieblingssportarten Laufen, Radfahren und Triathlon nie über das Level eines ambitionierten Hobbysportlers hinausgeschafft habe, so hat mich die körperliche Leistungsfähigkeit schon immer fasziniert.“
Und als abschließende Frage, möchten wir natürlich wissen, was Deine nächsten Schritte sind?
Daniel: „Ja das ist ganz einfach gesagt. Das nächste Hauptziel ist bis Ende Mai einen Forschungsantrag zu schreiben, um das Projekt und auch die Anschlussfinanzierung meiner Stelle zu sichern.“
Lieber Daniel, vielen Dank für das informative Interview. Wir wünschen Dir viel Erfolg für Dein neues Projekt und eine gute Zusammenarbeit an der Fakultät für Sprot- und Gesundheitswissenschaften.