Elf Profis des Fußball-Zweitligisten FC Ingolstadt (FCI) waren am Dienstag, den 13. März, für Leistungstests an der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften. Geleitet wurden die Tests durch Thomas Blobel, Mitarbeiter des Lehrstuhls für Trainingswissenschaft und Sportinformatik von Ordinarius Prof. Dr. Martin Lames. Unterstützt wurde Blobel durch fünf Studierende des Masterstudiengangs "Diagnostic & Training".
Träsch: "Als Spieler ist es wichtig, seinen Körper möglichst genau zu kennen und ein Feedback zu erhalten."
Bereits zum fünften Mal wurden Profis des FCI an der Fakultät getestet. "Wir haben vor zwei Jahren gemeinsam mit Christian Haser und Prof. Dr. Florian Pfab von der medizinischen Abteilung des FCI eine Testbatterie entwickelt, mit der wir einige sportartspezifische Messungen vornehmen sowie eine Art ‘Bewegungsprofil im gesunden Zustand’ für jeden Spieler definieren. Das Ziel ist, durch die gewonnenen Daten Verletzungsrisiken zu mindern und nach Verletzungen noch gezielter in der Rehabilitation arbeiten zu können", erklärt Blobel. Initiiert wurde das Projekt von Blobel gemeinsam mit der medizinischen Abteilung des FCI, die von Haser und Mannschaftsarzt Prof. Pfab geleitet wird. Der Sportmediziner habilitierte sich an der Technischen Universität München.
"Als Spieler ist es wichtig, seinen Körper möglichst genau zu kennen und ein Feedback zu erhalten. Eine solche Testreihe habe ich bisher bei keinem Verein erlebt", sagt Christian Träsch. Der 30-Jährige absolvierte zwischen 2009 und 2011 zehn Länderspiele für die Deutsche Nationalmannschaft. Auch FCI-Topscorer Sonny Kittel freut sich über die Messungen: "Für jeden Spieler ist sein Körper sein Kapital. Wenn man dann durch diese Untersuchungen bereits im Vorfeld Dinge erkennen und gezielt beheben kann, ist das optimal und sehr professionell." Tatsächlich hatte der Verein in der vergangenen Saison die geringste Anzahl der Ausfalltage sämtlicher Erstligisten.
Testbatterie mit sportartspezifischen Messungen
Die Messbatterie besteht dabei aus vier verschiedenen Stationen. Zunächst wird ein Drop-Jump und eine Art Kopfball-Sprung durchgeführt und dabei die Bodenkontaktzeit sowie die Sprunghöhe gemessen. "Der Drop Jump zählt zu den klassischen Tests in der sportwissenschaftlichen Sprungdiagnostik. Durch den Kopfball-Sprung versuchen wir, dies ergänzend näher an das konkrete Anforderungsprofil zu rücken", erklärt Blobel. Die zweite Station beinhaltet einen 3D-Bodyscan, bei dem der Körper der Athleten exakt vermessen wird. So kann für jedes Körpersegment der Umfang bestimmt und Veränderungen diagnostiziert werden.
Nach dem Bodyscan werden dann verschiedene fest definierte Punkte am Körper der Spieler für die 3D Ganganalyse mit reflektieren Markern beklebt. Anschließend gehen und laufen die Profi-Fußballer über eine Art Laufsteg und werden dabei mit speziellen Kameras gefilmt. Aus den Aufnahmen wird ein exaktes dreidimensionales Gangbild bestimmt. Der letzte Test beinhaltet eine Kraftdiagnostik am Isomed, bei der beispielsweise muskuläre Dysbalancen aufgedeckt werden können.
Unterstützung durch Master-Studierende
Sämtliche Tests wurden von Blobel geleitet und von der Studierendengruppe durchgeführt. "Ich habe die Messungen nun bereits das fünfte Mal durchgeführt und mit den unterstützenden Studierenden stets ausgezeichnete Erfahrungen gemacht. Sie sind gut ausgebildet, sehr engagiert, zuverlässig und professionell", lobt Blobel. Die Studierenden freuen sich über die außergewöhnliche Möglichkeit, Theorie und Praxis miteinander zu verknüpfen. "Es ist etwas ganz Besonderes, schon als Student Messungen mit Fußballprofis machen zu dürfen und für mich eine Klasse Möglichkeit, das theoretische Wissen aus den Seminaren in der Praxis anzuwenden", sagt beispielsweise Korbinian Ksoll.
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Kontakt:
Thomas Blobel
Lehrstuhl für Trainingswissenschaft und Sportinformatik
Georg-Brauchle Ring 60/62
80992 München
Telefon: 089 289 24499
E-Mail: Thomas.Blobel(at)tum.de
Text: Fabian Kautz
Fotos: Fabian Kautz/Thomas Blobel