Die Reduktion von Risikofaktoren sowie ein gesunder Lebensstil sind zwei gesellschaftlich wichtige Ansätze einer funktionierenden Prävention und Gesundheitsförderung. Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach will mit der Neugründung des Bundesinstituts für Prävention und Aufklärung in der Medizin, kurz BIPAM, dafür sorgen, dass Krebs-, Demenz- und Herz-Kreislauferkrankungen besser vorgebeugt wird. Ab 2025 soll die Behörde die Arbeit aufnehmen.
Prof. Dr. Filip Mess, Leiter der Professur für Sport- und Gesundheitsdidaktik, äußerte sich im Interview mit dem BR-Magazin „Gesundheit!“, das am Dienstag, 17. Oktober 2023, ausgestrahlt wurde, positiv gegenüber dem neuen Institut, fordert aber auch einen interdisziplinären Aufbau der Einrichtung: „Wir bräuchten neben der Expertise der Medizin auch die Gesundheitswissenschaft, die Sportwissenschaft, Public Health, sodass Gesundheit ganzheitlich gesehen wird. Und dann eben auch die Bevölkerung wirklich aus einem ganzheitlichen Gesundheitsverständnis unterstützt wird, also mit einer physischen Komponente, mit einer psychischen, aber auch mit einer sozialen Komponente."
Für ein effizientes, aber auch effektives Gesundheitssystem sei ein Faktor besonders entscheidend: Prävention beginne bereits im Kindesalter, mit viel Bewegung und gesundem Essen. Das müsse bereits frühzeitig gefördert werden. „Wir wissen, dass sich Kinder an Rollen und Modellen orientieren, die für sie wichtig sind. Da sind die Lehrkräfte, aber auch die Eltern zu Hause gefordert. Wenn die Eltern sich selbst gesund ernähren, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Kinder davon Lernen und diese Verhaltensweisen annehmen“, erläutert Prof. Mess.
Bedarfsgerechte Förderung geht auch im Erwachsenenalter weiter. Präventive Sport- und Bewegungsangebote gibt es natürlich auch in Bayern, doch Mess sieht hier Verbesserungsbedarf, insbesondere in der Koordination: „Viele Programme laufen parallel, was Ressourcen bindet. Ich glaube, wenn es dort eine bessere Vernetzung geben würde, voneinander und miteinander zu lernen, dann wären die zur Verfügung stehenden Gelder auch besser und effizienter eingesetzt“, so Prof. Mess im TV-Beitrag des Bayerischen Rundfunks.
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Kontakt:
Prof. Dr. Filip Mess
Professur für Sport- und Gesundheitsdidaktik
Georg-Brauchle-Ring 60/62
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Tel.: 089 289 24520
E-Mail: filip.mess(at)tum.de
Text: Bastian Daneyko
Foto: BR-Magazin Gesundheit!