„Wir werden in den nächsten drei Tagen über die wichtigen Themen unserer Zeit sprechen – Nachhaltigkeit und Gesundheit – die nicht nur für die Gesellschaft, sondern auch für unsere neu gegründete TUM School of Medicine and Health von großer Bedeutung sind.“ Mit diesen Worten begrüßte Prof. Dr. Joachim Hermsdörfer, neuer Head des Departments Health and Sport Sciences, die insgesamt rund 325 Gäste des 3. interdisziplinären „Future of Health" Summits, das vom 11. bis 13. Oktober 2023 am TUM Campus im Olympiapark sowohl in Präsenz als auch virtuell stattfand.
Klaus Holetschek, Bayerischer Staatsminister für Gesundheit und Pflege, neuer Fraktionsvorsitzender der CSU und Schirmherr des Summits, eröffnete via Videobotschaft die Veranstaltung, die sich in diesem Jahr mit dem Thema „Sustainable Health“ auseinandersetzte, einen interdisziplinären, wissenschaftlichen Diskurs zu aktuellen Themen der nachhaltigen Gesundheitsforschung bot und unterschiedliche Schwerpunkte setzte.
11. Oktober 2023: Warum ist Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen wichtig?
Dieser Frage gingen die sechs Speaker des ersten Vortragstages nach, aufgeteilt in zwei Panels mit anschließender Podiumsdiskussion. Gastgeberin Prof. Dr. Renate Oberhoffer-Fritz (TUM, Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie), André Andonian (Mitglied Advisory Board (SG) TUM, Senior Partner Emeritus, McKinsey & Company) und Prof. Dr. Werner Lang (Vizepräsident Sustainable Transformation) führten durch die Veranstaltung.
Neben den Auswirkungen des Klimawandels wurden die globalen, gesellschaftlichen Herausforderungen erörtert, wie beispielsweise die Verkehrswende in Großstädten und Best-Practice-Beispiele in Amsterdam, außerdem die diffizilen Herausforderungen durch die Produktion von Plastikmüll: „Es wird in 2050 mehr Plastikmüll als Fische im Ozean geben“ (Dr. Jodi Sherman, Yale University). Diskutiert wurden auch die Probleme um die weltweite Luftverschmutzung: „99 Prozent der Weltbevölkerung leben an Orten, an denen die Luftqualitätsstandards der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht eingehalten werden“ (Prof. Dr. Miranda Scheurs, TUM, Lehrstuhl für Umwelt- und Klimapolitik).
12. Oktober 2023: Nachhaltige Ernährung
Am zweiten Tag des Summits stand das Thema nachhaltige Ernährung im Fokus. Nach Angaben des Deutschen Bundestags leiden in Deutschland rund 13 Millionen Erwachsene an Adipositas. Dies ist unter anderem auf ungesunde, kaum nachhaltige Ernährung und deren Produktion zurückzuführen. Mark Schneider (CEO Nestlé), TUM Partner of Excellence, erläuterte unter dem Thema: „Plant-based nutrition: good for you – good for the planet“, wie das weltweit agierende Unternehmen die zahlreichen gesellschaftlichen Herausforderungen angehen wolle: „Es ist eine Ehre, an der TUM School of Medicine and Health sprechen zu dürfen. Wir sind sehr interessiert an der Thematik rund um die pflanzliche Ernährung, weil sie die Schnittmenge zweier wichtiger Ziele darstellt: Erstens der nachhaltigen Produktion von Lebensmitteln und zweitens der Gesundheitsförderung durch gesunde Ernährung“. Schneider erläuterte, dass die Prävention eine der wichtigsten Determinanten für das gesundheitliche Wohlergehen der Menschen sei und „die Ernährung und nachhaltige Produktion der Lebensmittel für die Gesundheitsprävention eine herausragende Stellung einnimmt“.
13. Oktober 2023: Chronobiologie und Gesundheit / Technische Innovationen und nachhaltige Gesundheit
Die Spektren der Chronobiologie und Gesundheit sowie die technischen Innovationen nachhaltiger Gesundheit wurden am Abschlusstag des Events diskutiert. Unter anderem Prof. Dr. Manuel Spitschan, Leiter der Professur für Chronobiologie & Health und Moderator des ersten Panels, referierte darüber, welchen tiefgreifenden Einfluss das Licht auf die menschliche Gesundheit, Kognition und das Wohlbefinden hat. Der zweite Abschnitt des Tages behandelte die technischen Entwicklungen, Herausforderungen und Möglichkeiten nachhaltiger Gesundheit, rund um die Themen „Künstliche Intelligenz“, „Augmented Reality“ und „Big Data“.
Stefan Vilsmeier (CEO Brainlab), Platin-Partner des TUM Venture Labs im Bereich Healthcare, erläuterte in seinem Vortrag „Surgical metaverse as a bridge between AI and AR“ welche Möglichkeiten digitale Technologien im chirurgischen Alltag bieten: „In der Gesellschaft werden intensive Diskussionen über Metaversen, AI oder AR geführt – wir haben uns in den letzten zwanzig Jahren damit beschäftigt, diese Komponenten für den chirurgischen Einsatzbereich zusammenzufügen. Heute leisten diese Technologien einen großen Beitrag für eine verbesserte Patientenbehandlung“, so Vilsmeier. Das Konzept digitaler Transformation, von der Analyse bis hin zur finalen Umsetzung in Augmented Reality sei die Brücke zwischen der digitalen und der realen Welt.
Ein positives Fazit der Veranstaltung zog schließlich die Organisatorin Prof. Oberhoffer-Fritz, die das Event mit einem Rückblick auf die vorangegangenen drei Tage abschloss: „Wir müssen in Zukunft den Fokus auf eine globale Gesundheitsforschung und -förderung legen, denn alles ist in unserer vernetzten Welt miteinander verbunden – Umwelt, Klima, Politik, Gesellschaft und Innovationen. Dies haben wir in den Vorträgen unserer Expert_innen gehört und das ist entscheidend für eine nachhaltige, gesundheitsorientierte Entwicklung unseres Planeten“, erläutert die Leiterin des Lehrstuhls für Präventive Pädiatrie und blickte bereits auf das nächste Summit im Jahr 2024 voraus.
Die Veranstaltung wurde erneut von TUM Sport and Health for Life durchgeführt, wobei Dr. Sara Schulz die hauptverantwortliche Projektmitarbeiterin war.
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) – Projektnummer 530965840
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Text & Fotos: Bastian Daneyko