Im Rahmen der aktuellen Antragsrunde für Forschungsprojekte des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISp) war Dr. Daniel Link, Privatdozent am Lehrstuhl für Trainingswissenschaft und Sportinformatik, mit Förderanträgen im Para Badminton, Beachvolleyball und Taekwondo erfolgreich. Die drei Projekte werden im Zeitraum 2021 bis 2022 mit insgesamt 75.000 Euro gefördert.
Das erste Vorhaben wurde in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Behindertensportverband (DBS) durchgeführt und unterstützte das deutsche Para Badminton Team bei den Paralympischen Spielen in Tokio 2021. In dem Projekt wurden Leistungsstrukturanalysen auf Basis des Paradigmas der sogenannten „Keyplays“ durchgeführt. Projektmitarbeiter Fabian Hammes, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl und selbst ehemaliger Badminton-Nationalspieler, erläutert dazu: „Keyplays sind Aktionen, durch die sich das Gleichgewicht in einem Ballwechsel zugunsten eines Spielers verändert.“ Dieses Konzept erscheint im Para Badminton besonders erfolgversprechend, da aufgrund des individuellen Grades der Behinderung sehr spezifische Bewegungseinschränkung vorliegen, deren Konsequenzen untersucht und taktisch berücksichtigt werden müssen.
Das zweite Serviceprojekt trägt den Titel „Beach Coach“ und zielt auf die Entwicklung einer Software für das Videotraining im Beachvolleyball ab. Diese soll es dem Deutschen Volleyball-Verband (DVV) ermöglichen, individuelle Videoanalysen zu Stärken und Schwächen kommender Gegner zu erstellen. Diese können den Spieler_innen im Vorfeld eines Wettkampfes digital zur Verfügung gestellt werden und so die Wettkampfvorbereitung unterstützen. Das Tool basiert auf einer am Lehrstuhl entwickelten Analysesoftware, die bereits seit vielen Jahren eine zentrale Rolle bei der Spielvorbereitung der deutschen Nationalteams spielt und auch bei den Olympischen Spielen in Tokio zum Einsatz kam.
Bei dem dritten Projekt handelt es sich um Serviceforschung, mit der die methodischen und technischen Grundlagen für die Wettkampfanalyse in der Deutschen Taekwondo Union (DTU) gelegt werden sollen. Steffen Lang, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl bereits verschiedene Studien im Beachvolleyball betreut, erklärt: „Wir können in diesem Projekt unsere Erfahrungen aus der Wettkampfanalyse im Beachvolleyball auf Taekwondo transferieren und so Synergien nutzen.“
„Sportspiele und Kampfsportarten weisen eine ganze Reihe struktureller Ähnlichkeiten auf, da die Interaktion mit dem Gegner das leistungsbestimmende Element darstellt“, ergänzt PD Dr. Link. „Die Anforderungen sind auf konzeptioneller Ebene ähnlich, wenn auch die konkrete Ausgestaltung der Lösungen im Detail unterschiedlich sein müssen.“
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Kontakt:
PD Dr. Daniel Link
Lehrstuhl für Trainingswissenschaft und Sportinformatik
Georg-Brauchle-Ring 60/62
80992 München
Telefon: 089 289 24498
E-Mail: Daniel.Link(at)tum.de
Text: Romy Schwaiger
Fotos: privat