Active Travel Behavior in the Family Environment – ARRIVE
Aktiver Transport, das heißt beispielsweise zu Fuß, mit dem Rad oder Skateboard zur Schule oder zum Vereinstraining fahren, zählt für viele Jugendliche zur Routine und ist eine wichtige Domäne der körperlichen Aktivität von Jugendlichen. Bisherige Forschungsarbeiten zum aktiven Transport fokussierten primär das Grundschulalter, betrachteten lediglich den Schulweg und berücksichtigten entweder nur die Kinder- oder nur die Elternperspektive in Hinblick auf sozio-ökologische Determinanten. Qualitative Studien weisen darauf hin, dass insbesondere das familiäre Umfeld und die Interaktionen der Familienmitglieder außerschulische und unorganisierte Freizeitaktivitäten, u. a. auch den aktiven Transport, beeinflussen.
Mit dem ARRIVE Projekt (Active tRavel behavioR in the famIly Environment) werden wir losgelöst vom Schulkontext, ein vertieftes Verständnis über das aktive Transportverhalten der Jugendlichen aus einer sozial-ökologischen Perspektive entwickeln. Hierfür wird eine Querschnittsstudie mit einem Mixed-Methods-Ansatz durchgeführt. Im Rahmen der quantitativen Teilstudie werden in Anlehnung an das „Conceptual Framework for the Environmental Determinants of Active Travel in Children“ (Panter et al, 2008) anhand eines Fragebogens das Mobilitätsverhalten der Jugendlichen sowie Determinanten aus Sicht der Eltern und Jugendlichen erfasst. Durch die repräsentative FORSA Befragung von Eltern und Jugendlichen wird ein tieferes Verständnis über das Zusammenspiel innerhalb der Familie erzielt und ein Vergleich der beiden Perspektiven ermöglicht. Mittels einer zusätzlichen qualitativen Datenerhebung in Form von Interviews/Fokusgruppen werden weitere tiefergehende Erkenntnisse in Bezug auf die Prozesse und Wechselwirkungen bei der Verkehrsmittelwahl im Familienkontext erlangt.
Dieser innovative Ansatz zeichnet, durch den Vergleich der beiden Perspektiven, ein umfassendes Bild des aktiven Transportverhaltens der Jugendlichen und die daraus abgeleiteten Implikationen stellen für die Bewegungsförderung in Deutschland einen wichtigen und zukunftsweisenden Baustein dar.
Projektleitung: Prof. Dr. Yolanda Demetriou (TUM), Prof. Dr. Anne Kerstin Reimers (FAU Erlangen-Nürnberg)
Projektmitarbeiterinnen: Denise Renninger (TUM), Dr. Eliane Engels (FAU Erlangen-Nürnberg), Isabel Marzi (FAU Erlangen-Nürnberg), Franziska Beck (FAU Erlangen-Nürnberg)
Projektpartner: Prof. Dr. Claus Krieger (Universität Hamburg)