Fakultät veranstaltet Symposium mit der ehemaligen Vorsitzenden des Nobelkomitees Prof. Dr. Juleen Zierath am 27. Januar 2023

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Das Symposium findet unter dem Titel "Circadian rhythms, health and disease" statt
Gastrednerin des Symposiums ist Prof. Dr. Juleen Zierath. Sie referiert unter dem Titel „Is it better to Exercise in the Morning or Evening?“
Prof. Dr. Manuel Spitschan, Leiter der Professur für Chronobiology & Health

„Circadian rhythms, health and disease“. Unter diesem Titel veranstaltet die Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften am Freitag, 27. Januar 2023 ein Symposium. Gastrednerin ist Prof. Dr. Juleen Zierath von der Universität Kopenhagen sowie dem Karolinska Institutet in Stockholm. Sie referiert zu dem Thema „Is it better to Exercise in the Morning or Evening?“.

Juleen Zierath ist Professorin für klinische integrative Physiologie und Leiterin des Bereichs für Integrative Physiologie in der Abteilung für Molekulare Medizin und Chirurgie sowie der Abteilung für Physiologie und Pharmakologie am Karolinska lnstitutet. Sie arbeitet außerdem als Direktorin des „Novo Nordisk Foundation Center for Basic Metabolic Research“ an der Universität Kopenhagen und ist zudem Mitglied der königlich-schwedischen Akademie der Wissenschaften sowie der Nobelversammlung. Von 2013 bis 2015 war sie Vorsitzende des Nobelkomitees am Karolinska Institutet und ist derzeit Beisitzerin in diesem Gremium.

Zirkadiane Rhythmen finden sich nicht unbedingt im alltäglichen Sprachgebrauch wieder. Sie beschreiben, vereinfacht dargelegt, Tagesrythmen, die von der inneren Uhr abhängig sind. Entsprechend stellen sie physiologische Prozesse dar, die unter anderem die Leistungsfähigkeit im Sport und Training beeinflussen können.

In ihrem Vortrag wird Prof. Zierath über jene zirkadianen Rythmen und die Datenlage sprechen: „Körperliche Bewegung hat sowohl individuelle als auch synergetische Auswirkungen auf den Stoffwechsel, einschließlich Veränderungen der Glukosehomöostase und der Insulinempfindlichkeit. Darüber hinaus kann der Zeitpunkt einer sportlichen Betätigung eine Feinabstimmung der metabolischen Gesundheit bewirken. Daher wächst das Verständnis für die zirkadiane Rhythmik in peripheren Geweben wie Skelettmuskeln, Leber und Fettgewebe sowie für die Rolle von Bewegung und Ernährung als Zeitgeber der zirkadianen Rhythmik. Die genauen Wechselwirkungen zwischen endogenen Rhythmen, externen Zeitgebern und ihren gesundheitsfördernden Auswirkungen auf den Stoffwechsel sind noch nicht vollständig geklärt. In diesem Vortrag werde ich Daten vorstellen, die darauf hindeuten, dass einige der Vorteile von Bewegung vom Timing abhängen könnten“, erläutert die Biologin.

Prof. Dr. Manuel Spitschan, Leiter der Professur für Chronobiology & Health, sieht im Austausch und Vortrag von Prof. Zierath spannende Verknüpfungspunkte für die Technische Universität München und die Fakultät: „Prof. Zierath hat im Bereich der zirkadianen Präferenzen und Chronotypen wichtige Arbeiten zu molekularen Mechanismen geschrieben, die erklären, was auf der Ebene des Stoffwechsels im Muskel des Menschen passiert. Wir können durch ihren Besuch eine Verbindung zwischen biomedizinischen Aspekten und der Bedeutung für unsere Gesundheit sowie der Sportwissenschaft herstellen.“

Besonders in den letzten Jahren ist das Verständnis für die „innere Uhr“ deutlich angewachsen. Im Jahr 2017 ging der Nobelpreis für Medizin an drei US-Wissenschaftler für ihre Forschung zur Funktionsweise der inneren Uhr. „Aus solchen Forschungen lassen sich wichtige Erkenntnisse ableiten, zum Beispiel, zu welchen Zeiten wir Sporteinheiten durchführen sollten. Dies hat eine hohe Bedeutung für die alltägliche Trainingsgestaltung – sowohl im Spitzen- als auch im Breitensport“, erläutert der Gesundheitswissenschaftler. 

Um diese Anknüpfungspunkte weiter zu vertiefen und München im Bereich der Chronobiologie voranzubringen, gründete Prof. Spitschan das „Munich Sleep and Circadian Network“. Hier sollen Kompetenzen aus dem Fachgebiet Chronobiologie in der Münchener Forschungslandschaft gebündelt und vorangetrieben werden.

Die Veranstaltung findet am Freitag, 27. Januar 2023, von 14-16 Uhr im BayWa-Hörsaal 1 am neuen TUM Campus im Olympiapark statt. Der Eintritt ist frei, eine Voranmeldung ist nicht nötig.
 

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Kontakt:

Prof. Dr. Manuel Spitschan
Professur für Chronobiology & Health
Georg-Brauchle-Ring 60/62
80992 München

Tel.: 089 289 24544
E-Mail: manuel.spitschan(at)tum.de


Text: Bastian Daneyko
Fotos: Prof. Dr. Juleen Zierath/privat