Ergebnisse der TUM4Health Blitzumfrage: Nachteulen schlafen schlechter


Ergebnisdarstellung (eigene Grafik)
Ergebnisdarstellung (eigene Grafik)

Im Rahmen von TUM4Health - dem Studentischen Gesundheitsmanagements der TUM - hatten TUM Studierende im Sommersemester 2022 die Möglichkeit, an der insgesamt zum vierten Mal durchgeführten TUM4Health Blitzumfrage teilzunehmen. Neben dem WHO-5 Fragebogen zum allgemeinen Wohlbefinden, welcher bereits in früheren Befragungen eingesetzt wurde, setzte diese Blitzumfrage den Fokus auf die Erfassung des Schlafverhaltens, die Analyse des Chronotypen und der privaten Internetnutzung der Studierenden. Bisherige Untersuchungen deuteten darauf hin, dass sich die verschiedenen Chronotypen in ihrem Schlafverhalten sowie ihrem Internetnutzungsverhalten unterscheiden.

Die Ergebnisse der TUM4Health Blitzumfrage können dies bestätigen: So erfüllten zunächst 67% der 243 Teilnehmenden die für diese Altersklasse empfohlene Schlafdauer von 7-9 Stunden pro Nacht und berichteten im Schnitt eine „eher“ zufriedenstellende Schlafqualität. Die Analyse der Chronotypen wurde auf Basis des reduced Morningness-Eveningness Questionnaire (rMEQ) durchgeführt, wobei insgesamt fünf Items zu beantworten waren. Es kann festgehalten werden, dass der Großteil (55,6%) der Befragten dem „Normaltypen“, 30,9% dem „Abendtypen“ und 13,9% dem „Morgentypen“ zugeordnet werden konnte. Abendtypen zeigten auch hinsichtlich der übrigen Befragungsinhalte ein eher negatives Verhaltensprofil: Studierende dieser Gruppe berichteten die kürzeste durchschnittliche Schlafdauer (6,5 Stunden), eine schlechtere Schlafqualität und eine längere Einschlafdauer als im Vergleich zu den Normal- oder Morgentypen. Außerdem nutzten Studierende mit Abendpräferenz für private Zwecke sowohl an Wochentagen als auch am Wochenende über eine längere Zeit das Internet und zeigten häufiger Werte, die auf eine problematische Internetnutzung hindeuten. Schließlich berichteten Abendtypen gegenüber den anderen beiden Gruppen auch ein niedrigeres allgemeines Wohlbefinden.

Die Erkenntnisse der Blitzumfrage sollen nun im Rahmen des Teilprojekts Schlaf und Erholung des Studentischen Gesundheitsmanagements in zielgerichtete Maßnahmen umgesetzt werden: In einem ersten Schritt werden die Studierenden über die TUM4Health Homepage sowie Social Media über die Ergebnisse und Hintergründe der Zusammenhänge informiert. Den Studierenden sollen weiter hilfreiche Tipps aufgezeigt werden, wie sie ihren Internetkonsum reduzieren, ihr Wohlbefinden steigern und ihr Schlafverhalten verbessern können. Zudem ist eine Mitmach-Challenge geplant, an der Studierende gemeinsam daran arbeiten können, ihre private Internetnutzung zu regulieren. Schließlich gilt es auch, das universitäre Setting einzubinden und beispielsweise „Medienfreie Orte“ zu identifizieren und an den verschiedene TUM Standorten auf die Auswirkungen einer problematischen Internetnutzung aufmerksam zu machen.