Unter dem Motto „Polly-Pill Bewegung – Chancen, Risiken und Nebenwirkungen“ fand von 14. bis 16. September 2022 die Jahrestagung der Kommission Gesundheit der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) an der Eberhard Karls Universität in Tübingen statt.
Vor dem Hintergrund der Gesundheitsförderung in der Lebenswelt „Arbeit“ leiteten Prof. Dr. Filip Mess und Simon Blaschke einen Arbeitskreis für „Adressatenorientierung im betrieblichen Gesundheitsmanagement“ in Zusammenarbeit mit Julian Friedrich von der Eberhard Karls Universität Tübingen.
Prof. Dr. Filip Mess präsentierte zum Thema „Precision Prevention im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) – aktuelle Trends und Desiderate“ und fokussierte dabeitheoretische Ansätze für eine gesundheitliche Risikoeinschätzung, eine personenzentrierte Bedarfsanalyse und „Just-in-Time Adaptive Interventions“ im betrieblichen Kontext. Der Gesichtspunkt der gesundheitlichen Risikoabschätzung wurde von Simon Blaschke im Rahmen des Vortrags „Inhaltliche Ausgestaltung eines Occupational Health Checks zur Vorhersage der gesundheitsbezogenen Lebensqualität der Mitarbeitenden“ aufgegriffen, um die Potentiale verschiedener Datenquellen bei betrieblichen Vorsorgeuntersuchungen zur Förderung der Gesundheit der Mitarbeitenden zu unterstreichen.
Liliann Lehrke vom Institut für Arbeitsmedizin der Charité Berlin referierte zur „Evaluation einer adressatenorientierten und diversitätssensiblen BGM-Servicestelle“ und erweiterte den Schwerpunkt der Adressatenorientierung anhand der Perspektive diversitätssensibler BGM-Angebote für kleinere und mittlere Unternehmen aus dem Projekt „BGM vital“. Die Eindrücke aus “BGM vital“ vertiefte Julian Friedrich im Vortrag „Arbeitsbezogene Ressourcenprofile – Adressatenorientierung durch Segmentierung anhand arbeitsbezogener Ressourcen“ und stellte damit eine Verbindung zum theoretischen Vorhaben der personenzentrierten Bedarfsanalyse her.
Abschließend wurden im Plenum Eindrücke aus der Theorie und der Zusammenarbeit mit Unternehmen im BGM-Kontext ausgetauscht, um Ideen aus der Adressatenorientierung und Precision Prevention nach ökonomischen und wissenschaftlichen Kriterien in zukünftigen Forschungsprojekten und Praxismaßnahmen bestmöglich zu realisieren.