Der Goldmedaillen-Gewinner der Olympischen Winterspiele von Vancouver 2010 und mehrfache Welt- und Europameister im Rennrodeln, Felix Loch, war am Dienstag, den 9. Juli, zu Gast beim Arbeitsbereich für Kommunikation und Medien der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaft der TU München. Im Rahmen des Seminars "Sport-PR für Verbände, Vereine und Unternehmen" stellte sich Loch den Fragen von Seminarleiter Prof. Dr. Michael Schaffrath und der 60 Studierenden zu den Themen "Pressearbeit" sowie "Umgang und Erfahrungen mit Journalisten".
Olympiasieger, Weltmeister, Weltcupsieger
Felix Loch ist erst 23 Jahre alt, aber dafür schon außergewöhnlich erfolgreich. 2010 gewann er bei den Olympischen Spielen in Vancouver die Goldmedaille im Einzel. Dazu ist der Sohn von Rodel-Nationaltrainer Norbert Loch bereits je vierfacher Weltmeister in den Disziplinen Einzel und Team-Staffel. 2012 und 2013 gewann er den Gesamtweltcup.
Für einen international so erfolgreichen Athleten gehören Presse- und Öffentlichkeitsarbeit längst zum Alltag. "Ohne eine gewisse Medienpräsenz ist die Sponsorensuche gerade in einer nicht so massenattraktiven Sportart wie Rodeln bei allen Erfolgen sehr schwer", gab Loch zu. Seine Pressearbeit lässt er größtenteils von seinem Management erledigen, das Anfragen beantwortet sowie Termine und Interviews koordiniert. "Als Wintersportler stehe ich natürlich vor allem in der Zeit zwischen Oktober und März im Fokus des öffentlichen Interesses", erläutert Loch. Auf diesen Zeitraum konzentriere sich das Gros der Medienwünsche und verstärke sich nochmals "vor Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen". Um dem Informationsbedürfnis der Journalisten bei Wettkämpfen gerecht zu werden, organisieren der internationale Rennrodelverband (FIL) oder der Bob- und Schlittenverband für Deutschland e.V. (BSD) Pressekonferenzen. Dort werden erste Fragen gebündelt beantwortet. Auch, damit der Olympiasieger "nicht zehnmal die gleiche Frage beantworten muss."
Umgang mit Journalisten gelernt
Den Umgang mit den Journalisten hat Loch "mit der Zeit erst lernen müssen". Während er zu Beginn seiner Karriere als 18-Jähriger oftmals ziemlich kurz auf Fragen geantwortet habe, agiert er nun souverän und gelöster. Im Gespräch mit den Studierenden präsentierte sich der Star-Rodler authentisch und humorvoll. Ein spezielles Medientraining, wie es etwa die Stiftung Deutsche Sporthilfe für Leistungssportler anbietet, hat Loch bisher nicht absolviert - aus zeitlichen Gründen.
Den Journalisten stellt Loch im Allgemeinen ein gutes Zeugnis aus. Viele hätten ein ganz ordentliches Gespür, wann sie ihn besser nicht ansprächen. Die Qualität der Fragen sei in den meisten Fällen okay. Ärgerlich für ihn sei dagegen, wenn Berichterstatter gar keine Ahnung von seinem Sport hätten. "Dann tue ich mich natürlich schwer, denen zu erklären, warum eine Leistung gut oder schlecht ausgefallen ist", erzählt Loch.
Lob für Studierende
Ein Kompliment vergab der Olympiasieger nach der Veranstaltung an die Studierenden. Die Qualität ihrer Fragen sei recht hoch gewesen. Man habe spüren können, dass sich die Seminarteilnehmer sorgfältig vorbereitet hätten.