"Mit einer PR-Maßnahme eine interessante und relevante Geschichte zu erzählen, das ist eine unserer Aufgaben", erklärt Jörg Kottmeier. Der Leiter der Sportkommunikation von BMW war am 2. Juli 2018 auf Einladung von Prof. Dr. Michael Schaffrath Gast im Seminar "Sport-PR für Verbände, Vereine und Unternehmen". Vor mehr als 30 Studierenden gab Kottmeier profunde Einblicke in die Aufgabengebiete, beruflichen Voraussetzungen und aktuellen Herausforderungen der Sport-PR-Branche.
Aufgabenbereich
Auf globaler Ebene ist BMW im Motorsport, Golf und Yachtsport engagiert. "Mit Hilfe dieser Sportarten wollen wir unsere technologische Kompetenz demonstrieren, ein positives Image pflegen und weltweit transportieren", erklärte Kottmeier zentrale Ziele seiner Abteilung. Darüber hinaus berücksichtigt BMW bei seinen Sport-Engagements auch regionale Präferenzen: "So engagiert sich der BMW Vertrieb Deutschland beispielsweise im Bob- und Schlittensport, Laufsport und Tennis. In Argentinien ist Polo ein zentrales Thema, in Südafrika Rugby."
Das Arbeitspensum sei ziemlich hoch. "Sport findet vorrangig an den Wochenenden statt, und mein Handy ist eigentlich immer an", gab Kottmeier Einblicke in seinen Berufsalltag. Das Schönste sei allerdings, dass man jeden Tag etwas Neues erlebe und man nicht wisse, welche Themen ad hoc abzuarbeiten seien. "Unser Job ist nur bedingt planbar. Oft muss man sehr spontan auf aktuelle Ereignisse reagieren können. Aber genau das macht für mich auch den Reiz meiner Tätigkeit aus."
Berufliche Voraussetzungen
"Mit dem Studium der Sportwissenschaft hat man keine schlechteren Voraussetzungen als mit einem anderen Studiengang", meinte Kottmeier. Ob Bachelor- oder Masterabschluss, das sei letztlich nicht entscheidend. "Es kommt auf den Bewerber an und darauf, was er neben dem Studium so gemacht hat." Als unverzichtbar stufte er journalistische Vorerfahrungen ein, die man zum Teil an der Uni vermittelt bekommt oder über Praktika oder freie Mitarbeiten erwerben kann. "In der PR sollte man wissen, wie die Medien ticken. Man sollte in der Lage sein, eine Meldung oder einen Bericht zu schreiben. Außerdem ist es hilfreich, wenn man sich in die Wünsche und Arbeitsbedingungen von Journalisten hineinversetzen kann", ergänzte der BMW-Sportkommunikations-Chef.
Einblicke in die Berufspraxis, wie die Mitarbeit bei der PR-Vermarktung des Ski Weltcups in Garmisch im Wintersemester oder die Unterstützung der Studierenden-Weltmeisterschaft im Beachvolleyball, welche von BMW mitgesponsert wird, seien bei Bewerbungen sehr hilfreich. "Es ist gut, wenn Kandidaten bei einem solchen Event mit dabei waren, denn dann wissen sie, wie eine solche Veranstaltung abläuft und worauf es kommunikativ ankommt", beschrieb Kottmeier.
Text: Moritz Dollsack
Fotos: Eva Puschmann