„Schreibkompetenz und die Fähigkeit, komplizierte Sachverhalte verständlich auszudrücken, sowie Inhalte nach medialen Qualitätskriterien redigieren zu können, das sind wesentliche Basiskompetenzen im Bereich Kommunikation und PR.“ Das meinte Jörg Kottmeier, Leiter Editorial Hub bei BMW, der am Dienstag, den 21. Juli 2020, zu Gast am Arbeitsbereich für Medien und Kommunikation war. Aufgrund der Umstellung auf digitale Lehre fand die Gesprächsrunde mit Prof. Dr. Michael Schaffrath, Romy Schwaiger und den 40 Studierenden des Moduls „Sport-PR für Vereine, Verbände und Unternehmen“ virtuell mittels einer Videokonferenz statt.
Kottmeier leitet bei BMW eine Abteilung mit 25 Mitarbeitern und „orchestriert“, wie er sagte, mit seinem Team die Kommunikationsaktivitäten des Automobilherstellers über zahlreiche Kanäle. Trotz der immer größer werdenden Bedeutung von Social Media hält der Diplom-Journalist und langjährige Redakteur des Sport-Informations-Dienstes (SID) journalistische Medien weiterhin für enorm wichtig. „Es ist immer gut, wenn Dritte über das Unternehmen berichten – und dies am besten positiv“, sagte Kottmeier. Man müsse sowohl die eigenen als auch die so genannten Earned Channels mit den entsprechenden Botschaften bespielen und versorgen, erklärte Kottmeier. Damit schaffe man es, eine möglichst breite Öffentlichkeit und viele Zielgruppen über BMW zu informieren: „Der kommunikative Mix muss stimmen.“
BMW ist im Sportbereich vor allem im Motorsport, Golfsport, Wintersport, Segeln und Tennis als Sponsor aktiv. Dabei wolle man als Unternehmen – wenn möglich – seine Technologie-Kompetenz demonstrieren, aber auch „ein positives Image“ entstehen lassen. Um die regional unterschiedliche Popularität von Sportarten für das Unternehmen zu nutzen, unterstützt BMW in Deutschland zum Beispiel den Bob- und Schlittensport-Verband sowie Biathlon, in Argentinien hingegen Polo und in Südafrika beispielsweise Rugby.
Den Studierenden empfahl Kottmeier, neben dem Studium möglichst viel praktische Erfahrungen zu sammeln. Das ist auch über ein Praktikum in den für Kommunikation zuständigen Abteilungen von BMW möglich. Dort sei man dann von Beginn ein „vollwertiges Mitglied des Teams“. Man bekomme einen intensiven Einblick in das Tagesgeschäft, lerne, wie die Organisation eines so großen Unternehmens abläuft, und könne außerdem jede Menge Kontakte knüpfen. „Aber man muss wissen, das ist kein Nine-to-Five-Job!“
Kottmeier erklärte den Studierenden auf Nachfrage auch, warum BMW sich so stark im Bereich E-Sports engagiere: „Wir wollen damit die junge Generation an die Marke heranführen. Das ist eine interessante Zielgruppe – und vielleicht die Kunden von morgen.“ Warum der Automobilhersteller kein Fußball-Sponsoring betreibe, erläuterte Kottmeier unter anderem so: „Fußball hilft vielen Unternehmen und Marken, ihren Bekanntheitsgrad zu steigern. Das brauchen wir nicht. BMW kennen fast 99 Prozent der Bevölkerung.“
Text: Laura Edele
Fotos: Laura Edele