Am Mittwoch fanden die Viertelfinals im Tischtennis-Doppel bei den European Championships Munich 2022 in der Rudi-Sedlmayer-Halle statt. Bei warmen Temperaturen im Gebäude trat das deutsche Herren-Duo Dang Qui und Benedikt Duda gegen die Österreicher Daniel Habesohn und Robert Gardos an. Das spannende Spiel begann zugunsten des gegnerischen Teams und das österreichische Doppel entschied den ersten Satz mit einem klaren 8:11 für sich. Die zweite Partie verlief deutlich ausgeglichener, am Ende setzten sich die Österreicher erneut durch und beendeten das Match mit 10:12. Daraufhin stieg der Druck für Deutschland, denn es war klar, wenn sie jetzt nicht ihre Leistung abrufen würden, wäre der Medaillentraum ausgeträumt.
Trotz des eher spärlich besetzten Audi Domes wurden die Profis lautstark von ihren Fans unterstützt. Durch Zurufe wie: „Auf geht’s, Deutschland!“, oder „Kämpfen Deutschland, kämpfen!“, sorgten die Zuschauer_innen für eine gute Atmosphäre. Die wenigen österreichischen Unterstützer_innen versuchten, durch Anfeuern ihres Teams dagegenzuhalten. Da der Wettkampf nicht kommentiert wurde, konnten die Spieler jeden Ausruf hören.
Die dritte Partie des Spiels erkämpften sich die Deutschen mit einem deutlichen 11:5. Und auch Runde vier ging an Qui und Duda mit 11:9. Damit war der Ausgleich geschafft. Um die Stimmung nochmal zu heben, wurde ein „Applausometer“ am Bildschirm angezeigt. Dabei musste das Publikum so laut wie möglich klatschen, damit der Regler auf der Anzeige von „bad“ auf „amazing“ springt.
Im letzten Part des Tischtennis-Krimis verschenkten die deutschen Herren durch viele Fehler Punkte, sodass der Sieg mit 13:11 an Österreich ging. Habesohn und Gardos erklärten im Interview, dass durch die Heim-EM der Druck für die Gegner größer war und sie entspannter in das Turnier gehen konnten.
Direkt nach den Herren startete das Viertelfinale der Damen. Für Deutschland traten Sabine Winter und Nina Mittelham gegen das spanisch-rumänische Gespann Maria Xiao und Adina Diaconu an. Bereits zu Beginn lagen die Deutschen in Rückstand. Beim Spielstand von 9:9 holten sie ihre Gegnerinnen wieder ein, doch die letzten zwei Punkte vergaben sie erneut und verloren somit den ersten Satz mit 9:11. Vor allem Mittelham passierten zu häufig Fehler in den Angriffen und bei langen Bällen.
In der zweiten Partie zeigte sich Deutschland stärker und nach vermehrten Führungswechseln entschieden Mittelham und Winter die Runde schließlich mit 13:11 für sich. In den Spielen drei und vier nahm die deutsche Trainerin Tamara Boros häufig Auszeiten, wodurch das Doppel langwierig wurde. Die Zuschauer_innen applaudierten und riefen den Spielerinnen zu, jedoch war die Stimmung nicht mehr vergleichbar mit der bei den Herren. Mit 11:8 und 11:7 für das multinationale Team Xiao/Diaconu endeten die letzten beiden Partien der Begegnung. Somit gewannen die Spanierin und die Rumänin mit 3:1-Sätzen und zogen damit verdient ins Halbfinale ein.
Damit blieb Deutschland nach dem Mixed auch im Doppel ohne Medaille. Es ist das erste Mal seit 2003, dass in den reinen Doppel-Wettbewerben keine Deutsche auf dem Podest stehen. Doch es gibt noch Hoffnung bei den Einzelwettkämpfen, die in den nächsten Tagen stattfinden.
Text & Fotos: Luisa Peintner