Die Deutsche Herzstiftung hat gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen (DGPR) im Jahr 2022 zum fünften Mal den Wissenschaftspreis der Kurt und Erika Palm-Stiftung vergeben. Das Preisgeld beträgt 10.000 Euro und verteilt sich auf die_den Erstplatzierte_n mit 6.000 Euro, die_den Zweitplatzierte_n mit 3.000 Euro und die_den Drittplatzierte_n mit 1.000 Euro.
Der Preis richtet sich an Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Arteriosklerose, bevorzugt aus einem patientennahen Forschungsbereich.
Julia Remmele von der Klinik für angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie des Deutschen Herzzentrums erreichte in diesem Jahr den zweiten Platz. Die Doktorandin am Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie von Prof. Dr. Renate Oberhoffer-Fritz wurde für ihre Publikation „Endangered? Patients with congenital heart defect during transition – Germany-wide evaluation of medical data from National Register for Congenital Heart Defects (NRCHD)" ausgezeichnet. Der Beitrag wurde im Dezember 2021 im Journal “Cardiovascular Diagnosis and Therapy” veröffentlicht.
Im Rahmen der Studie wurden Jugendliche und junge Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern (AHF) im Alter von 15 bis 25 Jahren (die als Transitionsgeneration definiert wurden) mithilfe der medizinischen Datenbank des Nationalen Registers für Angeborene Herzfehler (NRAHF) identifiziert. Von den 55.687 Patienten mit AHF wurden 8.834 Jugendliche und junge Erwachsene in die statistischen Analysen einbezogen.
„Der Aufsatz behandelt das große Thema der Transition, welches grundsätzlich relevant für chronisch kranke Kinder ist, da sich hier in der Praxis größte Schwierigkeiten darstellen, den reibungslosen Übergang von der Pädiatrie in die adulte Versorgung sicherzustellen“, erklärt Remmele. „Dass das für unsere Patienten mit angeborenem Herzfehler jedoch zwingend notwendig ist, konnten wir mit dieser Studie anhand von nationalen Zahlen belegen. Nur durch zielgerichtete Strategien zur Überwindung dieser Versorgungslücke können Präventionsansätze wirken oder auch eine Früherkennung und somit bessere Interventionsmöglichkeiten gewährleistet werden“, ergänzt die Preisträgerin
Die Preise wurden anlässlich der 48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen Ende Juni in Berlin vergeben.
„Der Preis ist für meine Doktorandin Julia Remmele und ihre Arbeit natürlich eine tolle Auszeichnung“, so Prof. Oberhoffer-Fritz. „Insofern freuen wir uns vom Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie natürlich alle sehr, dass die Jury ihre Publikation nun mit dem zweiten Platz gewürdigt hat.“
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Kontakt:
Prof. Dr. Renate Oberhoffer-Fritz
Dekanin Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften
Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie
Georg-Brauchle Ring 60/62
80992 München
Telefon 089 289 24601
E-Mail: praeventive-paediatrie(at)tum.de
Julia Remmele
Deutsches Herzzentrum München
Klinik für angeborenen Herzfehler und Kinderkardiologie
Lazarettstraße 36
80636 München
Tel: 089 1218 1570
E-Mail: remmele(at)dhm.mhn.de
Text: Romy Schwaiger
Fotos: privat