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Neue Projekte „DASH“ und „NUTRINT“ im Bereich Global Health der Professur für Public Health und Prävention

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Das DASH & NUTRINT Kick-Off-Meeting aller Projektpartner_innen fand im Januar 2022 in Daressalam in Tansania statt
Prof. Dr. Michael Laxy (l.) und Dr. Jacob Burns beim DASH & NUTRINT Kick-Off-Meeting in Daressalam/Tansania
Im März 2023 fand eine zweitägige Konferenz der Forschungsnetzwerke für Gesundheitsinnovationen in Subsahara-Afrika in Kapstadt statt, welche von Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger eröffnet wurde
Insgesamt nahmen rund 160 deutsche und afrikanische Netzwerkpartner_innen, politische Entscheidungsträger_innen aus den Partnerländern sowie weitere Interessenvertreter_innen und deutsche und internationale Förderer an dem Treffen in Kapstadt teil

An der Professur für Public Health und Prävention von Prof. Dr. Michael Laxy sind zwei neue Projekte gestartet, die sich mit dem Gesundheitsverhalten und der Gesundheit von Jugendlichen in Afrika beschäftigen. Insgesamt sollen mit den beiden Studien eine Gesamtkohorte von 15.000 bis 20.000 Jugendlichen untersucht sowie verschiedene Interventionen und Politikmaßnahmen evaluiert werden.

Anhand des Projekts „Research network for Design and evaluation of Adolescent health interventions and policies in Sub-Saharan Africa“, kurz „DASH“, sollen die wichtigsten Gesundheitsrisikofaktoren und der Interventionsbedarf von Jugendlichen in Sub-Sahara Afrika identifiziert und analysiert werden. Zudem werden die Effekte neu entwickelter, kontextgerechter Gesundheitsinterventionen sowie bestehender Politikmaßnahmen für Jugendliche evaluiert.

Im Rahmen der Studie “Reducing Nutrition-related Noncommunicable Diseases in Adolescence and Youth: Interventions and Policies to Boost Nutrition Fluency and Diet Quality in Africa”, kurz „NUTRINT“, werden die wichtigsten ernährungsbezogenen Risikofaktoren bei Jugendlichen und Heranwachsenden in Afrika erhoben. Weiterhin sollen neu entwickelte Interventionen zur Förderung der Ernährungskompetenz von Jugendlichen getestet werden und die Auswirkung einer Steuer auf zuckergesüßte Getränke ausgewertet werden. Darauf basierend werden dann die langfristigen Wirkungen und die Kosteneffektivität der Maßnahmen bewertet und eingeordnet.

Das Projekt „DASH“ wird im Rahmen der „Research Networks for Health Innovations in Sub-Saharan Africa“ (RHISSA) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und hat eine Laufzeit bis März 2028. Das Projekt „NUTRINT“ wird durch das EU-Rahmenprogramm Horizon Europe finanziert und läuft bis Ende 2026. Der Förderanteil der TUM liegt bei 1,1 Mio. Euro (DASH) bzw. 200.000 Euro (NUTRINT).

„DASH“

Anhand des Projekts „DASH“ soll die Forschungsinfrastruktur und die Evidenzbasis zum Thema Gesundheit von Jugendlichen in Afrika erheblich gestärkt werden. „In Afrika gibt es grundsätzlich wenig Daten zu Jugendlichen“, erklärt Dr. Jacob Burns, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Public Health und Prävention. „Die Daten, die vorhanden sind, sind für die Population oft nicht generalisierbar. Daher möchten wir longitudinal detaillierte Daten über die Gesundheit und das Gesundheitsverhalten von insgesamt 14.000 Jugendlichen in sieben afrikanischen Ländern (Äthiopien, Burkina Faso, Ghana, Nigeria, Südafrika, Tansania, Uganda) erheben.“

So soll analysiert werden, an welchen Stellen anhand von Interventionen Verbesserungen im Bereich der Gesundheit erzielt werden können: „Uns ist insbesondere wichtig, die Interventionen zusammen mit den Jugendlichen und allen Stakeholdern zu entwickeln. Dabei denken wir beispielsweise an allgemeine Themen wie Gesundheitskompetenz“, so Prof. Laxy.

„Wir wollen in diesem Projekt auch Interventionsforschung betreiben“, ergänzt Dr. Burns. „Dazu werden Interventionen in den drei Domänen Ernährung und körperliche Bewegung, sexuelle Gesundheit sowie Gewalt und mentale Gesundheit entwickelt, die dann implementiert und anhand einer randomisierten Studie evaluiert werden.“ Anhand von Mixed-Method-Ansätzen bzw. qualitativen Methoden sollen dann auch weitere Indikatoren untersucht werden, um Probleme bei der Implementierung zu identifizieren. „Der Fokus unserer Arbeit im Rahmen der Studie liegt insbesondere auf der Evaluation der Wirksamkeit, Machbarkeit sowie Akzeptanz der Interventionen“, so Dr. Burns.

„NUTRINT“

Mit „NUTRINT“ soll das Verständnis für Risiken und Interventionsmöglichkeiten bezüglich Ernährung und körperlicher Aktivität bei Jugendlichen in Afrika verbessert werden. „Die Intervention ist daher spezifisch auf Ernährung ausgerichtet“, erklärt Dr. Burns. So ist im Rahmen der Studie auch eine Supplementation beispielsweise von Vitaminen oder Eisen vorstellbar, wenn bei den Jugendlichen eine Mangelernährung vorliegt.

„In vielen dieser Länder gibt es nach wie vor das Problem der Unterernährung. In den urbanisierten Gegenden existieren aber mittlerweile häufig ähnliche Probleme wie bei uns in Mitteleuropa. Ein Aspekt ist, dass der Konsum von zuckerhaltigen Softdrinks sehr hoch ist. In Südafrika und Nigeria wurde deshalb bereits eine Besteuerung von Süßgetränken eingeführt. Solche Maßnahmen können potenziell einen wichtigen Einfluss auf Bevölkerungsebene haben, weshalb dies auch ein Forschungsschwerpunkt im Projekt NUTRINT sein wird“, erklärt Prof. Laxy.

 

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Kontakt:

Prof. Dr. Michael Laxy
Professur für Public Health und Prävention
Georg-Brauchle-Ring 60/62
80992 München

Tel.: 089 289 24977
E-Mail: michael.laxy(at)tum.de

Dr. Jacob Burns
Professur für Public Health und Prävention
Georg-Brauchle-Ring 60/62
80992 München

Tel.: 089 289 24980
E-Mail: jacob.burns(at)tum.de


Text: Romy Schwaiger
Fotos: African Academy of Public Health/BMBF/Nathan Nadler-Nir/Prof. Dr. Michael Laxy