Dr. Peter Gröpel vom Lehrstuhl für Sportpsychologie von Dekan Prof. Dr. Jürgen Beckmann hat bei einer internationalen Postersession den dritten Platz erreicht. Im Rahmen der 16. European Conference on Personality Psychology in Triest wurde Gröpel von der Jury für sein Poster mit dem Titel "Action oriented individuals are less vulnerable to ego depletion" unter rund 200 Mitbewerbern für den Preis ausgewählt.
Das Poster entstand aus einer Teilstudie im Rahmen des DFG-Projekts "On the relationship between motive/goal discrepancies and volition". Dabei untersuchte Gröpel, inwieweit die Persönlichkeit eines Menschen einen Einfluss auf den Verbrauch seiner mentalen Ressourcen hat. "Ausgangspunkt waren Studien, die gezeigt haben, dass handlungsorientierte Menschen - also Menschen, die beispielsweise bei Misserfolg nicht lamentieren, und Prüfungen eher als Herausforderungen ansehen - mit ihren physiologischen Ressourcen besser umgehen. Also zum Beispiel langsamer Laktat aufbauen. Wir wollten überprüfen, ob das auch im mentalen Bereich zutrifft", erklärt Gröpel.
Zunächst klassifizierte er mittels eines Fragebogens die Persönlichkeitsmerkmale der Probanden. Dann führte Gröpel drei Experimente mit 20, 28 und 73 Probanden durch. Zum einen absolvierten die Untersuchungsteilnehmer einen sehr fordernden Fitness-Parcours. "Sie mussten an ihre Leistungsgrenze gehen und Schmerzen überwinden, um den Parcours zu schaffen", sagt Gröpel. Im zweiten Experiment wurde die Daueraufmerksamkeit der Teilnehmer überprüft, im dritten die Frustrationstoleranz. Dafür wurden eine einfache und eine frustrierende sensomotorische Aufgabe auf dem PC gestellt. Nach den Experimenten wurde dann der Verbrauch mentaler Ressourcen anhand von Konzentrationsleistung, kritischer Flimmerfrequenz und Stroop-Tests erhoben.
Ein zentrales Ergebnis ist, dass handlungsorientierte Menschen ihre mentalen Ressourcen tatsächlich langsamer verbrauchen. Weitere Ergebnisse wird Gröpel im Rahmen von Paperveröffentlichungen ausführlich präsentieren.