Im Rahmen des jährlichen Antragsverfahrens für Forschungsprojekte des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISp) war Dr. Daniel Link, Privatdozent am Lehrstuhl für Trainingswissenschaft und Sportinformatik, mit Förderanträgen zur Unterstützung der deutschen Olympiateams im Beachvolleyball und Badminton erfolgreich. Die beiden Projekte werden in 2023 mit insgesamt 100.000 Euro gefördert.
Reaktionsvermögen spielt im Beachvolleyball eine entscheidende Rolle und kann Sieg oder Niederlage maßgeblich mitbeeinflussen. Das Projekt zielt darauf ab, die Antizipationsleistung der deutschen Athlet_innen im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris zu verbessern.
„Im Beachvolleyball ist es für Abwehrspieler_innen entscheidend, die Schlagrichtung und Technik des gegnerischen Teams möglichst früh zu erkennen und entsprechend zu reagieren“, erklärt Steffen Lang, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Trainingswissenschaft und Sportinformatik das Projekt maßgeblich betreut. Mittels 3D-Brillen, Eyetracking und einer spezifischen Software soll die Beobachtungs- und Entscheidungsqualität der Abwehrspieler_innen untersucht und optimiert werden. Als Basis hierfür dienen Videoaufnahmen und Spieldaten potentieller Gegner_innen, die der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) als Kooperationspartner erhebt und zur Verfügung stellt.
Das Vorhaben im Badminton und Parabadminton erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Badminton Verband (DBV) sowie dem Deutschen Behindertensportverband (DBS). Die Zielstellung liegt, ähnlich wie beim Beachvolleyball-Projekt, in der leistungsdiagnostischen Untersuchung von möglichen Gegner_innen der deutschen Teams in Paris. Die Analyse erfolgt auf Basis des Paradigmas der sogenannten Keyplays. Projektmitarbeiter Fabian Hammes, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl und ehemaliger Badminton-Nationalspieler, erläutert dazu: „Keyplays sind Aktionen, durch die sich das Gleichgewicht in einem Ballwechsel zugunsten eines Spielers verändert. Die Analyse dieser Keyplays ermöglicht es, Stärken und Schwächen kommender Gegner zu identifizieren und so die Wettkampfvorbereitung zu unterstützen.“
Beide Projekte zeigen die wichtige Rolle, die die Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften im deutschen Wissenschaftlichen Verbundsystem Leistungssport (WVL) einnimmt. „Wir suchen ständig nach technologischen Innovationen, die einen Beitrag zur Verbesserung der Praxis im Sport liefern können. Mit diesen Projekten tragen wir zum Erhalt und Ausbau der Konkurrenzfähigkeit des deutschen Spitzensports bei“, erläutert PD Dr. Link.
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Kontakt:
PD Dr. Daniel Link
Lehrstuhl für Trainingswissenschaft und Sportinformatik
Georg-Brauchle Ring 60/62
80992 München
Tel.: 089 289 24498
E-Mail: daniel.link(at)tum.de
Text: Bastian Daneyko
Fotos: Lehrstuhl für Trainingswissenschaft und Sportinformatik/privat