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Prof. Schaffrath kritisiert ARD und ZDF in Merkur und tz

Sport- und Gesundheitswissenschaften, Arbeitsbereich für Medien und Kommunikation |


Der Gastkommentar von Prof. Dr. Michael Schaffrath erschien im Münchner Merkur und tz
Prof. Dr. Michael Schaffrath, Leiter des Arbeitsbereichs für Medien und Kommunikation

Zwei Monate vor dem Beginn der Frauen-Fußball-WM in Australien und Neuseeland ist immer noch nicht klar, ob im deutschen Fernsehen die Spiele überhaupt gezeigt werden. Die FIFA verlangt für die Übertragungslizenzen zehn Millionen Euro. ARD und ZDF bieten aber nur fünf Millionen. FIFA-Präsident Gianni Infantino droht mit einem WM-Blackout, wenn die Öffentlich-Rechtlichen ihr Angebot nicht verdoppeln.

Prof. Dr. Michael Schaffrath kritisiert am Freitag, den 19. Mai, in den Münchner Tageszeitungen Merkur und tz vor allem die Haltung der Öffentlich-Rechtlichen. Was ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky für „markgerecht“ hält, bezeichnet Schaffrath als „komplett unverhältnismäßig“.

Denn im Vergleich zu den 214 Millionen Euro, die die Öffentlich-Rechtlichen noch letztes Jahr für die Herren-WM in Katar an die FIFA überwiesen haben, sind die bislang gebotenen fünf Millionen für den Leiter des Arbeitsbereichs für Medien und Kommunikation eine „Petitesse im Vergleich zu den irrwitzigen und kaum refinanzierbaren Fußball-Investments für Männer-Fußball. Von Geschlechtergerechtigkeit ganz zu schweigen“.

Schaffrath erinnert auch daran, dass ARD und ZDF rund acht Mrd. Euro Gebührengelder pro Jahr nur deshalb kassierten, weil sie den sogenannten Grundversorgungsauftrag zu erfüllen hätten. Und selbst, wenn dort der Begriff „Fußball“ nicht auftauche, sollte, so der habilitierte Kommunikationswissenschaftler, die hohe gesellschaftliche Bedeutung der Fußball-WM, unabhängig davon ob Männer oder Frauen kicken, unstrittig sein.
 

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Text: Romy Schwaiger
Fotos: Münchner Merkur/tz