Von 13. bis 15. September veranstaltet die Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften den Sportwissenschaftlichen Hochschultag der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft. In Kurz-Interviews blicken die Keynote-Speaker_innen auf ihre Vorträge.
Prof. Dr. Dr. h.c. Mark Tremblay ist an der University of Ottawa Professor für Pädiatrie. In der kanadischen Hauptstadt arbeitet er an der Fakultät für Medizin als Direktor für Healthy Active Living und Obesity Research (HALO) an der Kinderklinik des Eastern Ontario Research Institute. Bis heute hat Prof. Tremblay mehr als 350 durch Experten begutachtete Paper und Buchkapitel publiziert und über 140 Keynote-Vorträge in 20 Ländern gehalten. Für seine Beiträge zum gesunden und aktiven Leben in Kanada hat Prof. Tremblay einen Ehrendoktortitel sowie die Queen Elizabeth II Diamond Jubilee Medal erhalten. Im Vorfeld der Olympischen Spiele 2010 in Vancouver zählte Prof. Tremblay zu den Fackelträgern des Olympischen Feuers.
Auf dem Sportwissenschaftlichen Hochschultag der dvs wird Prof. Tremblay am Donnerstag, den 14. September (14:30 Uhr, Audimax), einen Vortrag zu "Innovation, Technology and Childhood Healthy Active Living: Moving Forward by Looking Back" halten.
Herr Prof. Tremblay, was werden Sie in Ihrem Vortrag thematisieren?
"Ich werde den Fokus auf Kinder und Bewegung legen und dabei herausarbeiten, welchen Einfluss Technologien haben und welchen Herausforderungen wir uns hierbei stellen müssen. Dies vor allem vor dem Hintergrund, dass Kinder sich zunehmend weniger bewegen."
Wodurch Probleme entstehen.
"Ja. Das ist ein sehr ernstzunehmendes Problem, weil der menschliche Organismus auf regelmäßige Bewegung angewiesen ist, um richtig zu funktionieren. Körperliche Aktivität ist die Grundlage für eine gesunde Wachstumsentwicklung. Bleibt sie aus, sehen wir uns zahlreichen schwerwiegenden psychosozialen und pathophysiologischen Krankheiten gegenüber."
Welche Rolle spielt Technologie bei diesem Thema?
"Nun, wir müssen sicher gehen, dass die Konsequenzen der Benutzung von elektronischen Geräten, wie z.B. der Nintendo Wii, im Vergleich mit den herkömmlichen Arten des Lebens und Sporttreibens positiv oder zumindest neutral sind. Sollten sie die Bewegungshäufigkeit und Entwicklung von Fähigkeiten verbessern - prima. Das Problem ist: wir achten gar nicht auf diese Konsequenzen, sondern sind einfach begeistert von moderner Technologie und ihren Möglichkeiten.
Als Wissenschaftler sollten wir dies aber auch kritisch begleiten und hinterfragen: Wie verändert Technologie unser Bewegungs- und Aktivitätsverhalten? Das werde ich thematisieren, Vorschläge präsentieren und auch einen Anreiz für Forschungen zu diesem Feld setzen."
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Interview: Fabian Kautz & Conan Furlong
Foto: Prof. Dr. Dr. h.c. Mark Tremblay