So lautet der Titel der gerade erschienenen tschechischen Übersetzung der "Einführung in die Trainingswissenschaft", die von Prof. Dr. Martin Lames (Lehrstuhl Trainingswissenschaft und Sportinformatik, TU München) zusammen mit Prof. Dr. Andreas Hohmann (Universität Bayreuth) und Prof. Dr. em. Manfred Letzelter (Universität Mainz) verfasst wurde.
In Deutschland gilt das Lehrbuch als Standardwerk der Trainingswissenschaft, liegt bereits in der fünften Auflage vor. Auch international genießt das Buch hohes Ansehen. Neben der tschechischen Übersetzung existiert bereits eine spanische Ausgabe (Introduccion a la ciencia del entrenamiento).
Die spezifischen Merkmale des Lehrbuchs sind sowohl die wissenschaftstheoretische Beschreibung der Trainingswissenschaft als angewandter Wissenschaft als auch die Abgrenzung von Wissensbeständen, die im Rahmen der Trainingslehre verbreitet werden. Darüber hinaus wird konsequent eine ganzheitliche Sicht auf die sportliche Leistung verfolgt, sämtliche Voraussetzungen werden also gleichermaßen fokussiert, die konditionellen Fähigkeiten ebenso wie Technik und Taktik.
Ein weiteres innovatives Element des Lehrbuchs ist der offene Trainingsbegriff. Nach diesem Verständnis bezieht sich Training keinesfalls nur auf den Leistungssport, sondern ereignet sich überall dort, wo mit gezielten Maßnahmen Ziele im und durch Sport erreicht werden sollen. Das Spezifische der Trainingswissenschaft liegt dabei in der ganzheitlichen Perspektive, d.h. sämtliche relevante Aspekte müssen und sollen thematisiert werden. Da es sich hier um traditionelle Domänen anderer Disziplinen handelt, beispielsweise die psychologischen Aspekte von Motivation und Compliance, die biomechanische Charakterisierung von technischen Fertigkeiten oder die medizinische Diagnostik der Leistungsfähigkeit von Kreislauf und Stoffwechsel, ist das interdisziplinäre Arbeiten charakteristisch. Der offene Trainingsbegriff begründet das Interesse der Trainingswissenschaft für Trainingsprozesse im Schulsport, im Gesundheitssport, im Behindertensport, kurz in sämtlichen sportlichen Settings.
Auf alle diese "Trainingsprozesse" werden nun die trainingswissenschaftlichen Steuerungs- und Kontrollmodelle angewendet. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie dynamisch, adaptativ und multimodal sind, also eine integrative Herangehensweise erfordern, die in Teilbereichen sogar bis zur Verwendung von qualitativen Methoden geht.
Das Lehrbuch ist natürlich die Grundlage der trainingswissenschaftlichen Grundausbildung in den Studiengängen unserer Fakultät. Es gehört darüber hinaus zum Kanon der vorausgesetzten Standardwerke für das Staatsexamen in Trainingswissenschaft in Bayern.