Arash Mirifar hat einen Beitrag in der Zeitschrift "Neuroscience & Biobehavioral Reviews" veröffentlicht. Der iranische Gastwissenschaftler promoviert am Lehrstuhl für Sportpsychologie von Ordinarius Prof. Dr. Jürgen Beckmann. Die reviewte Fachzeitschrift "Neuroscience & Biobehavioral Reviews" hat einen Impact Factor von 10,5. "Das Journal ist eine der Top-Publikationen in diesem Bereich. Dass wir hier einen Aufsatz veröffentlichen konnten, zeigt, dass wir an aktuellen und relevanten Themen forschen", erklärt Prof. Beckmann. Dabei sei der hohe Impact Factor auch bedingt durch die Tatsache, dass das Journal ausschließlich Reviews zum Forschungsstand publiziere, die in der Folge häufiger zitiert würden als Forschungsarbeiten, so Beckmann weiter.
Review zu Neurofeedback als Trainingsinstrument
Mirifar untersuchte in seinem Review den Forschungsstand zum Thema "Neurofeedback als Trainingsinstrument". "Neurofeedback zur Leistungsregulation einzusetzen ist zwar keine neue Idee, es wird aber erst seit einigen Jahren mit zunehmender Häufigkeit untersucht. Wir wissen inzwischen, dass durch Trainingsmaßnahmen Frequenzbereiche im Gehirn gezielt angesprochen werden können", erläutert Prof. Beckmann.
Verschiedene Frequenzbereiche unterstützen oder hemmen Gehirntätigkeiten. So können beispielsweise Aufmerksamkeit oder Versagensangst in Drucksituationen reguliert werden. Durch gezielte Übungen können Athlet_innen lernen, die erwünschten Frequenzbereiche zu aktivieren. "Wir haben hierzu bereits Studien durchgeführt, bei denen Sportler mit einem Elektroencephalogramm (EEG) verkabelt wurden", sagt Prof. Beckmann. Das EEG ermöglicht durch am Kopf angebrachte Elektroden, Potentialschwankungen an der Oberfläche der Kopfhaut zu messen, die durch die Gehirnaktivität entstehen. Auf der Grundlage dieser Messung wurde ein Trainingsprogramm zur gezielten Ansteuerung von Frequenzbändern entwickelt. "Die EEG-Messung wurde von uns mit einem Computer vernetzt. Auf diesem wurde ein Video automatisch gestartet, sobald der Proband die erwünschten Frequenzbereiche erreicht hatte. Wurde der Frequenzbereich verlassen, stoppte auch das Video", veranschaulicht der Ordinarius des Lehrstuhls für Sportpsychologie.
Durch Verwendung des Geräts können Sportler_innen lernen, Frequenzbänder gezielt anzusteuern - und dies dann auch im Wettkampf abzurufen. Beispielsweise in Konzentrationssportarten - wie dem Schießen - kann das einen Wettbewerbsvorteil bringen.
Neurofeedback kann Leistung steigern
"Der Großteil bisheriger Studien zeigt, dass Neurofeedback die Leistung von Athleten beim Lösen spezifischer Sportaufgaben erhöht oder damit zusammenhängende Aspekte der Aufmerksamkeit und Wahrnehmung positiv beeinflusst", bilanziert Mirifar im Fazit seines Journal-Aufsatzes. Da für die bisherigen Studien verschiedene Einschränkungen gelten, rät Mirifar zudem zu "weiteren Forschungen in dem Feld." Mit seiner Promotion wird auch der Iraner hierzu einen Beitrag leisten.
Zur Homepage des Lehrstuhls für Sportpsychologie
Das Journal Neuroscience & Biobehavioral Reviews
Kontakt:
Arash Mirifar
Lehrstuhl für Sportpsychologie
Uptown München, Campus D
Georg-Brauchle Ring 60/62
80992 München
Telefon: 089 289 24536
E-Mail: Arash.Mirifar(at)tum.de
Text: Fabian Kautz