Sechzehn Wissenschaftler, neun Nationalitäten, neun verschiedene Forschungseinrichtungen, ein Thema: der Hippo-Pathway im Sport. Die Professur für Sportbiologie hat im Akademiezentrum der Technischen Universität München (TUM) in Raitenhaslach ein hochkarätig besetztes Meeting veranstaltet. Teilnehmer kamen unter anderem vom King's College London, dem Medical College of Wisconsin, dem Stockholmer Karolinska Institut sowie dem Münchner Helmholtz Zentrum. Finanziert wurde das Meeting auch durch Mittel aus dem TUM Global Incentive Fund.
Forschungsergebnisse und Ideen für künftige Projekte
"Das Thema des Treffens war die Rolle von sogenannten Hippo Proteinen bei der Anpassung an Sport, unser derzeitiges Hauptforschungsthema, zu dem wir mit den internationalen Experten Forschungsergebnisse und Ideen für künftige Untersuchungen ausgetauscht haben", erläutert Prof. Dr. Henning Wackerhage, Ordinarius für Sportbiologie.
Hippo Proteine regulieren Zellnummern, die Größe von Organen und Aspekte des Stoffwechsels. Bereits vor mehreren Jahren konnte ein Team von Prof. Wackerhage demonstrieren, dass Hippo Proteine bei der Entwicklung der Muskulatur, der Funktion von Muskelstammzellen und der Entwicklung von Muskelkrebs (Rhabdomyosarkom) eine wichtige Rolle spielen. Diese Proteine reagieren aber auch auf viele Signale, die Anpassungen an Kraft- oder Ausdauertraining auslösen. Daher wird vermutet, dass Hippo Proteine auch Anpassungen an Sport regulieren.
"Wir möchten diese Forschung jetzt mit unseren Partnern durchführen. Das Meeting war eine gute Möglichkeit, diese Partnerschaften zu pflegen und zu veranschaulichen, an welchen Fragestellungen wir im Bereich der Sportwissenschaften arbeiten. Darüber hinaus war der Austausch mit internationalen Wissenschaftlern für unser Team sehr bereichernd und lehrreich. Beispielsweise hinsichtlich der Frage, wie diese Kollegen ihre Forschungen vorbereiten und aufbauen - von der Idee über die Durchführung bis hin zur Verwertung der Ergebnisse", bilanziert Prof. Wackerhage.
Dass sich die Mitarbeiter der Professur für Sportbiologie dabei keinesfalls nur theoretisch mit ihrem Fach beschäftigen, verdeutlichte das Rahmenprogramm. Vor dem Essen gingen die Teilnehmer rund eine Stunde an der Salzach laufen.
Forschungsreise an das Medial College of Wisconsin
Bereits im Oktober werden Wackerhage und sein Mitarbeiter Dr. Martin Schönfelder einen der Gäste wiedersehen. "Wir werden für zwei Wochen zu Prof. Brian Link an das Medical College of Wisconsin reisen", erklärt Schönfelder. "Die Einrichtung hat eines der am besten ausgestatteten Labore für biochemische Forschungen weltweit. Wir können dort verschiedene Untersuchungen durchführen", ergänzt Wackerhage. "In diesem Rahmen möchten wir mit Hilfe sogenannter Reporterorganismen die Funktion des Hippo-Pathways erforschen", so Schönfelder.
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Kontakt:
Prof. Dr. Henning Wackerhage
Professur für Sportbiologie
Uptown München, Campus D Georg-Brauchle Ring 60/62
80992 München
E-Mail: Henning.Wackerhage(at)tum.de
Telefon: 089 289 24480
Text: Fabian Kautz
Foto: Dr. Martin Schönfelder