Seit Ende Dezember 2020 sind in Deutschland die ersten Impfstoffe gegen das Virus SarS-CoV-2 zugelassen. Laut den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) trägt eine Impfung gegen COVID-19 sowohl zum individuellen Schutz als auch zur Eindämmung der Pandemie bei. Allein in Deutschland sind bisher über 2,2 Millionen Menschen an COVID-19 erkrankt und 54.000 Menschen bislang daran gestorben. Durch eine Impfung kann das Infektions- und Erkrankungsrisiko sehr stark reduziert werden.
Das Zentrum für Medizinrecht in Kooperation mit der „Demokratische Aktion Fachschaft“ (DAF) lädt deshalb nun im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Göttinger Medizinrecht aktuell“ zu einer Online-Podiumsdiskussion zum Thema „Freiheit oder Solidarität? – Die Welt nach den Corona-Impfungen“ ein. Diese findet am Donnerstag, 18. Februar 2021, ab 19 Uhr über das Videokonferenz-Tool „Zoom“ statt.
Prof. Dr. Elisabeth Wacker, Ordinaria des Lehrstuhls für Diversitätssoziologie, wird dann zusammen mit Prof. Dr. Susanne Schreiber, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Prof. Dr. Jürgen Wienands von der Abteilung für Zelluläre und Molekulare Immunologie an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) sowie Prof. Dr. Stefan Huster vom Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Sozial- und Gesundheitsrecht und Rechtsphilosophie an der Ruhr-Universität Bochum zu Gast bei der Online-Podiumsdiskussion sein.
Unter anderem soll über den Zugang zu Impfstoffen für die Allgemeinbevölkerung, die Wirkweise der Impfstoffe, aber auch über die Defizite der derzeitigen Priorisierung der Impfungen aus rechtswissenschaftlicher und soziologischer Sicht diskutiert werden.
„Gleiche Rechte für alle – und zugleich faktische Verschiedenheit der Menschen, wie man das konkret zusammenbringen soll, ist spannend“, erklärt Prof. Wacker. „Die Corona-Pandemie deckt auf, wie schwierig es ist, zu wissen, wer jeweils Chancen auf Teilhabe an der Gesundheitsversorgung und gleichzeitig auch Risiken hat, diskriminiert zu werden. Sollen Einzelne bei der Impfung privilegiert werden? Oder sollen die Findigen und Schnellsten zuerst das knappe Schutzmittel bekommen? Wäre das gerecht? Mögliche Antworten lassen sich am Beispiel der Gruppe der Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderung gut verdeutlichen. Dürfen oder müssen sie den Menschen im hohen Lebensalter gleichgestellt werden? Darüber lässt sich gewiss ebenso nachdenken, wie darüber, ob man Profifußballer bevorzugt impfen sollte.“
Die Veranstaltung ist für alle interessierten Personen offen und kostenlos, um unverbindliche vorherige Anmeldung per E-Mail wird gebeten.
Zur Informationsseite der Online-Podiumsdiskussion
Zur Homepage des Lehrstuhls für Diversitätssoziologie
Kontakt:
Prof. Dr. Elisabeth Wacker
Lehrstuhl für Diversitätssoziologie
Georg-Brauchle-Ring 60/62
80992 München
Telefon: 089 289 24460
E-Mail: Elisabeth.Wacker(at)tum.de
Text: Romy Schwaiger
Foto: Astrid Eckert/TUM