Prof. Dr. Cliff Mallett von der australischen University of Queensland (UQ) ist als Gastwissenschaftler am Lehrstuhl für Sportpsychologie. Im Rahmen des August-Wilhelm Scheer-Programms der Technischen Universität München (TUM) wird Prof. Mallett bis Ende Dezember am Lehrstuhl für Sportpsychologie forschen und lehren.
"Prof. Mallett ist international einer der Top-Wissenschaftler im Bereich Sportpsychologie und hier wiederum speziell im Coaching. Er hat als Trainer mit zahlreichen Spitzenathleten zusammengearbeitet und wird regelmäßig zu Keynotes bei renommierten Kongressen eingeladen", erklärt Prof. Dr. Jürgen Beckmann, Ordinarius des Lehrstuhls für Sportpsychologie.
University of Queensland: unter den 50 besten Universitäten der Welt
"Der Partnerschaft mit der TUM wird vonseiten der University of Queensland eine große Bedeutung beigemessen. Ich bin aus diesem Grund, neben den gemeinsamen Forschungsprojekten mit Prof. Beckmann, auch hier, um Brücken zwischen der TUM und der UQ zu bauen - denn es bestehen eine ganze Reihe von Verbindungen und gemeinsamen Interessen im Bereich der ,Sportwissenschaft' und ,Medizin'", erklärt Mallett. Die University of Queensland ist eine der führenden Universitäten der Welt und wird in Rankings regelmäßig zu den Top 50 gezählt.
Als Trainer Medaillen bei Olympia und internationalen Wettkämpfen
Mallett startete seine Karriere als Leichtathletik-Trainer an einer High School und bald als Vollzeit-Coach am Australian Institute of Sport (AIS). Entsprechend der Erfolge seiner Athleten stieg auch Mallett auf und wurde 1994 australischer Nationaltrainer der Sprinter. Diese betreute er bis 2007 bei insgesamt fünf Weltmeisterschaften und drei Olympischen Spielen. Seine Sportler_innen gewannen in dieser Zeit 6 olympische und 12 internationale Medaillen.
Ab dem Jahr 2000 arbeitete Mallett parallel zur Tätigkeit als Trainer an der University of Queensland. Dort promovierte er in Sportpsychologie zu einem Thema aus dem Bereich der Motivation. "Ursprünglich galt mein Interesse zunächst biomechanischen Aspekten der Bewegung, dies hat sich aber dann dahingehend verändert, dass ich auch das Verhalten von Athleten noch besser kennenlernen und verstehen wollte. Daher habe ich mich dann mehr der Psychologie zugewendet", erklärt Mallett. Es folgte ein Ruf als Professor für "Sport Psychology and Coaching" der University of Queensland in seiner Heimatstadt Brisbane.
"Ich denke, dass zwischen dem Job als Trainer und Professor einige Gemeinsamkeiten bestehen. In beiden muss man in der Lage sein, verschiedene Dinge gleichzeitig zu bearbeiten. Vereinfacht gesagt: Du kommst ins Büro und nimmst Dir A, B und C vor, musst aber D, E und F bearbeiten, weil diese Themen dringender sind. Beides sind sehr fordernde Jobs und auch solche, die öffentlich und regelmäßig bewertet werden, wobei letzterem der Trainer natürlich noch stärker ausgesetzt ist", sagt Mallett.
Der Kontakt zu Prof. Beckmann besteht bereits seit mehreren Jahren und entstand durch Prof. Dr. Michael Kellmann. Der ehemalige Mitarbeiter von Beckmann absolvierte 2007 eine Station als Lecturer an der University of Queensland. Dort besuchte ihn Beckmann 2012 und lernte auch Mallett kennen.
Forschung zur Persönlichkeit von erfolgreichen Trainer_innen
Der australische Professor leitet für das "International Council for Coaching Excellence" ein Forschungsprojekt zur Untersuchung der Persönlichkeit von sehr erfolgreichen Trainern. Dafür wurden Interviews mit 17 der erfolgreichsten Trainer der Welt geführt. Hierzu arbeitet Mallett gemeinsam mit der schottischen Professorin Christine Nash (Head of Institue for Sport, Physical Education and Health Sciences der University of Edinburgh) und Beckmann während seines Aufenthaltes an der TUM in einem weiteren Projekt in dem erfolgreiche deutsche Trainer untersucht werden. Dabei wird den Forschungsfragen nachgegangen, was erfolgreichem Coaching zugrunde liegt und welchen Anteil am Erfolg ein Trainer hat.
Weitere internationale Gäste: Psychologiestudierende aus Texas mit Visite
Neben Prof. Mallett konnte Prof. Beckmann im August weitere internationale Gäste begrüßen. Am Dienstag, den 8. August, besuchten rund zwanzig Psychologiestudierende der texanischen A & M University den Lehrstuhl für Sportpsychologie. "Ich habe einen komprimierten Überblick meiner Forschungsaktivitäten der vergangenen 10 bis 15 Jahre gegeben", erläutert Beckmann.
Im Rahmen ihres Psychologie-Studiums bereisen die Amerikaner_innen für mehrere Wochen Europa und besuchten verschiedene Universitäten. Neben der TUM war die zweite deutsche Station die Sporthochschule Köln.
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Kontakt:
Prof. Dr. Cliff Mallett
Lehrstuhl für Sportpsychologie (August-Wilhelm Scheer Gastprofessor)
Uptown München, Campus D
Georg-Brauchle Ring 60/62
80992 München
Telefon: 089 289 24541
E-Mail: info.sportpsychologie(at)tum.de
Text & Foto: Fabian Kautz