Prof. Dr. Stefanie J. Klug war auf dem "Forum Science & Health" Keynote-Speakerin. Veranstaltet wurde das Forum durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen "BioM". Außer Prof. Klug referierten unter anderem der Medizin-Nobelpreisträger des Jahres 2011, Prof. Dr. Jules A. Hoffmann, und die Bayerische Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, Ilse Aigner.
Treffen verschiedener Akteure aus dem Gesundheitsbereich
Die erste Auflage des "Forums Science & Health" war konzipiert als Treffen verschiedener Akteure aus dem Gesundheitsbereich, um "Brücken zwischen den isolierten Fachdisziplinen der Medizin zu bauen", so der Veranstalter BioM. Die rund 300 Gäste arbeiten als Wissenschaftler_in, Mediziner_in oder auch in der Pharmaindustrie. "Es war eine tolle Veranstaltung mit sehr interessanten Diskussionen. Den Organisatoren ist es gelungen, Akteure des gesamten Spektrums der Medizin, von der Prävention bis hin zur personalisierten Medizin zusammenzubringen. Das ist wichtig und sollte häufiger gemacht werden", bilanziert Prof. Klug.
Die Ordinaria des Lehrstuhls für Epidemiologie referierte zu dem Thema: "Prävention: Quo vadis im Zeitalter von -omics und personalisierter Medizin?" Die Endung "omics" verweist im Englischen auf Fachgebiete der Molekularbiologie wie "Proteomics", "Metabolomics" oder "Genomics". Klug präsentierte unter dem Gesichtspunkt der Prävention Fakten zur Krankheitslast national und international, und dies mit besonderer Fokussierung auf Krebserkrankungen. "Weltweit, aber auch in Deutschland, ist die Krebslast nach wie vor sehr hoch", erläutert Klug.
30 - 50 Prozent der Krebsfälle durch Prävention abwendbar
Zwischen 2005 und 2015 stieg die Anzahl der Krebsfälle weltweit um 33 Prozent an. 2012 starben 8,2 Millionen Menschen an einer Krebserkrankung. 14,1 Millionen neue Fälle wurden diagnostiziert. In Deutschland starben im gleichen Jahr 217.636 Menschen an Krebs, 493.780 Fälle erkrankten neu. Eine Schlüsselrolle für die Eindämmung der Krankheit kommt für Klug der Prävention zu. "Wir wissen aus Studien, dass 30-50 Prozent der Krebsfälle recht einfach zu verhindern wären", sagt die Professorin für Epidemiologie und rät zu drei Maßnahmen:
- Nicht rauchen.
- Bewegung und möglichst wenig sitzen. Empfohlen werden aktuell zwischen 30 und 60 Minuten moderate oder intensive körperliche Aktivität an mindestens fünf Tagen pro Woche.
- Auf die Ernährung achten. Viel Obst und Gemüse essen und gleichzeitig schlechte Fette und rotes Fleisch reduzieren oder ganz meiden.
Als künftige Herausforderungen hierzulande benennt Klug "den stärkeren Schutz vor UV-Strahlen, moderaten Alkoholkonsum, zusätzliche Anstrengungen im Bereich der Ernährung - gerade an Schulen werden die Potenziale in diesem Bereich noch nicht genutzt - und die Vermittlung von Wissen und Informationen zu Präventionsmöglichkeiten an sozial Schwächere."
Zur Homepage des Lehrstuhls für Epidemiologie
Informationen zum "Forum Science & Health"
Kontakt:
Prof. Dr. Stefanie J. Klug
Lehrstuhl für Epidemiologie
Uptown München, Campus C
Georg-Brauchle Ring 56
80992 München
Telefon: 089 289 24951
E-Mail: Sekretariat.Klug(at)tum.de
Text: Fabian Kautz
Fotos: Forum Science & Health