"Die Sportwissenschaft hat im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements viel zu bieten. Wir müssen allerdings noch sichtbarer werden", sagt Prof. Dr. Filip Mess. Der Ordinarius des Lehrstuhls für Sport- und Gesundheitsdidaktik hat am Freitag, den 8. Juni, gemeinsam mit Prof. Dr. Lutz Vogt, den 5. Interdisziplinären dvs-Expert_innen Workshop geleitet. Auf Einladung der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs), in deren Kommission "Gesundheit" Prof. Mess und Prof. Vogt dem Sprecherrat angehören, trafen sich in Frankfurt rund 85 Personen aus ganz Deutschland.
Vor fünf Jahren rief die dvs das Format der "Interdisziplinären Experten_innen Workshops" ins Leben. Seither wird einmal jährlich zu einem stets wechselnden Thema eingeladen. "Eine der großen Stärken des Formats ist der interdisziplinäre Austausch, indem es gelingt, ganz unterschiedliche Berufsgruppen zusammen zu führen", erläutert Mess. Die Teilnehmenden des Workshops "Wo steht die Sportwissenschaft im Zukunftsfeld Betriebliches Gesundheitsmanagement - Herausforderungen erkennen - Netzwerke aufbauen - neue Projekte initiieren" arbeiten beispielsweise an Hochschulen, Krankenkassen, in der Politik, im Gesundheitsmanagement von Unternehmen oder bei Sportverbänden.
Sportwissenschaftler_innen prädestiniert für den Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements
Für den Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements fordert Mess, dass die Sportwissenschaft sich noch stärker positionieren müsse. "Andere Akteure wissen oft gar nicht, welche Kompetenzen, Erfahrungen und wissenschaftlichen Projekte wir in diesem Bereich haben." Entsprechend werde die Sportwissenschaft mitunter nicht als Partner auf Augenhöhe wahrgenommen. "Tatsächlich zeigt sich in der Praxis, dass gerade Sportwissenschaftler prädestiniert für diesen Bereich sind. Sie sind die interdisziplinäre Zusammenarbeit aus ihrem Fach gewohnt und verstehen es, verschiedene Akteure zusammenzuführen. Außerdem haben sie die Soft-Skills, um mit diesen zu kommunizieren sowie zu interagieren und sie haben das wissenschaftliche Know-how, um gesundheitsbezogene Projekte zu begleiten - von der Planung bis zur Evaluation", erläutert Mess. Für die Absolvent_innen der Sportwissenschaft, aber auch der Gesundheitswissenschaft, ist das betriebliche Gesundheitsmanagement ein attraktiver Arbeitsmarkt, an den sie aufgrund ihrer Kompetenzen anschlussfähig sind, findet Mess, der an der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften auch Studiendekan für das Lehramt ist.
Als eine Konsequenz des Workshops in Frankfurt bereitet die dvs nun ein erstes Positionspapier zum betrieblichen Gesundheitsmanagement vor. In den kommenden Jahren soll das Thema dann in Lehre und Forschung verstärkt auf die Agenda gesetzt werden.
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Kontakt:
Prof. Dr. Filip Mess
Lehrstuhl für Sport- und Gesundheitsdidaktik
Georg-Brauchle Ring 60/62
80992 München
Telefon: 089 289 24520
E-Mail: Filip.Mess(at)tum.de
Text: Fabian Kautz
Fotos: dvs