Auf den diesjährigen Inklusionstagen am 28. und 29. Mai in Berlin startete die Bundesregierung ihre Berichterstattung zur Lebenslage von Menschen mit Behinderung in Deutschland in dieser Legislaturperiode. Mit dabei Prof. Dr. Elisabeth Wacker, die 2011 von der Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Dr. Ursula von der Leyen, zur Vorsitzenden des wissenschaftlichen Beirats für den Bundesbehindertenbericht berufen worden war. Die Ordinaria des Lehrstuhls für Diversitätssoziologie an der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaft hielt auf dem Thementag "Teilhabebericht und Inklusionsforschung" zunächst einen Vortrag mit dem Titel "Inklusion und Indikatoren - wie lassen sich Fortschritt und Barrieren messen?" und war außerdem auf dem anschließenden Sachverständigenpodium vertreten.
Datenbasis zur Einschätzung der Lebenssituation behinderter Menschen
"Einfach machen" lautet das Motto, unter dem eine inklusive Gesellschaft geformt werden soll. Die dazu erforderlichen Methoden und Konzepte werden in dem neuen Bericht unter der Überschrift "Teilhabe - Beeinträchtigung - Behinderung" der Öffentlichkeit präsentiert und sind, so Prof. Wacker, "alles andere als einfach". Der Bericht betont nach aktuellen Wissenschaftsstandards die Diversität und verschiedene interdependente Merkmale beeinträchtigter Menschen. Die Zielgruppe sind etwa 15 Prozent der deutschen Bevölkerung. Zudem liefert er erstmals die nötige Datenbasis für eine valide Einschätzung ihrer Lebenslagen und Lebensqualität. Dabei werden auch konkrete Datenlücken benannt, und so der Weg zu einer wirkungsorientierten Bewertung der vorgehaltenen Leistungen geöffnet. Auf der Grundlage der neuen Datenbasis sind in den nächsten Jahren erstmals auch transnationale Vergleiche möglich.
Neu konzipierter Bericht
Durch die Übernahme der UN-Behindertenrechtskonvention ergeben sich künftig große Herausforderungen der nationalen und internationalen Inklusionsforschung. Daher wurde der Teilhabebericht auf neue Weise konzipiert und vom wissenschaftlichen Beirat kommentiert. Fördernde und hemmende Faktoren in der Lebenslage behinderter Menschen werden künftig verlässlicher gemessen, wodurch prekäre Lebenslagen, aber auch Chancen besser aufgezeigt werden können.
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Kontakt:
Prof. Dr. Elisabeth Wacker
Lehrstuhl für Diversitätssoziologie
Georg-Brauchle Ring 60/62
80992 München
Telefon: 089 289 24460
E-Mail: Elisabeth.Wacker(at)tum.de