"Tischtennis ist ein einfaches Spiel. Zwei bis vier Menschen jagen einem Ball nach und am Ende gewinnen immer die Chinesen." So könnte man das berühmte Bonmot von Gary Lineker abwandeln. Denn bei den Weltmeisterschaften im Mai holten chinesische Sportlerinnen und Sportler drei von fünf Titeln - und 14 von 20 Medaillen. Seit 1992 gewannen Chinesen 20 von 22 Goldmedaillen bei Olympischen Spielen. Die Dominanz ist so erdrückend, dass in China nun nach Möglichkeiten gesucht wird, dies zu ändern. Die Konkurrenz müsse stärker werden, so das Ziel asiatischer Sportfunktionäre. Der Weg dorthin könnte die Einrichtung einer European Table Tennis Academy (ETTA) an der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaft sein.
Aus diesem Grund besuchte am 9. Mai 2013 eine Delegation aus China die Fakultät und diskutierte mit Prodekan Prof. Dr. Ansgar Schwirtz, Extraordinarius des Fachgebiets für Biomechanik im Sport, und Prof. Dr. Martin Lames, Ordinarius des Lehrstuhls für Trainingswissenschaft und Sportinformatik, über das Projekt und Möglichkeiten einer Realisierung. Die geplante Akademie soll das europäische Tischtennis fördern und so dessen Konkurrenzfähigkeit steigern. Vorbild ist die Chinese Table Tennis Academy (CTTA), die an der Shanghai University of Sports (SUS) eingerichtet wurde.
Eine mögliche "ETTA@TUM" würde Trainingskurse für europäische Nachwuchs- und Top-Athleten mit chinesischen Trainern und Sparringspartnern beinhalten. Daneben sollen Bachelor- und Masterstudiengänge angeboten werden, die für internationale Experten im Tischtennis eine akademische Ausbildung bieten, unter Einbeziehung chinesischer Dozenten. Auch wissenschaftliche Forschungsaktivitäten im Tischtennis spielen eine wichtige Rolle in der Kooperation.
Der Deutsche Tischtennis Bund (DTTB) und der Bayerische Tischtennis Verband (BTTV) unterstützen die Einrichtung einer solchen Institution. Sie erhoffen sich positive Auswirkungen auf die Qualität der eigenen Talente und Ausbildungskonzepte. Neben der TUM sind in der engeren Auswahl der chinesischen Funktionäre für den Förderstützpunkt auch die Universitäten in Heidelberg, Paris und Sheffield.
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Kontakt
Prodekan Prof. Dr. Ansgar Schwirtz
Fachgebiet für Biomechanik im Sport
Telefon: 089 289 24580
E-Mail: Ansgar.Schwirtz(at)tum.de
Prof. Dr. Martin Lames
Lehrstuhl für Trainingswissenschaft und Sportinformatik
Telefon: 089 289 24500
E-Mail: Martin.Lames(at)tum.de