Alle zwei Jahre vergibt die Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA) den AGA - medi Award. In diesem Jahr geht die mit 15.000 Euro höchst dotierte Auszeichnung der AGA an das Fachgebiet für Biomechanik im Sport von Prodekan Prof. Dr. Ansgar Schwirtz und die Abteilung für Sportorthopädie des Klinikums rechts der Isar von Prof. Dr. Andreas Imhoff. Prämiert wurde ein Paper im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsprojekts zum Thema "Präventives Training und Diagnostik bei Schulterbeschwerden im Spitzensport". Priv.-Doz. Dr. Peter Brucker als Studienleiter und Dr. Knut Beitzel hatten federführend den konzeptionellen Studienaufbau entwickelt und hierfür erfolgreich Fördermittel beim Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) in Höhe von 65.000 Euro eingeworben.
Biomechanische Tests, klinische Untersuchungen und Magnetresonanztomografie
Im Rahmen des Projekts, das vom BISp in den Jahren 2010 und 2011 gefördert wurde, entwickelte die diplomierte Sportwissenschaftlerin Julia Zandt unter anderem ein umfassendes präventives Trainingskonzept. Dafür wurden in einem ersten Schritt jeweils 16 Nachwuchskaderathleten der Sportarten Speerwurf und Volleyball untersucht. Beide Sportarten beinhalten ein hohes Verletzungsrisiko an der Wurf- bzw. Schlagschulter. "Das Besondere an unserem Ansatz ist die Interdisziplinarität. An der TUM haben wir hier natürlich hervorragende Möglichkeiten", sagt Prof. Schwirtz. So beinhaltete der interdisziplinäre und fakultätsübergreifende Ansatz klassische biomechanische Tests wie 3D-Bewegungsanalyse und isokinetische Kraftdiagnostik, klinische Untersuchungen jedes einzelnen Sportlers durch die beteiligten Ärzte der Abteilung für Sportorthopädie und eine Magnetresonanztomografie am Klinikum Großhadern der Ludwig-Maximilian-Universität.
Umfassendes Trainingskonzept in Anlehnung an den Jahrestrainingsplan
Auf der Grundlage des bisher weltweit einmaligen multimodalen Datensatzes wurde ein aufwändiger, wissenschaftlich gestützter Trainingsplan für die Überkopf-Wurfsportler entwickelt und in Form einer einjährigen Interventionsstudie evaluiert. Dabei handelt es sich um ein umfassendes Trainingskonzept, bestehend aus Dehnungs- und Kräftigungsübungen, das systematisch an den Jahrestrainingsplan der Sportarten angepasst ist. "Unser Ziel ist Primärprävention. Wir wollen verhindern, dass Verletzungen überhaupt erst entstehen", sagt Zandt, die im Rahmen des Projekts bei Schwirtz und Priv.-Doz. Peter Brucker promovierte.
Einstimmige Jury-Entscheidung
Die AGA ist mit mehr als 3.600 Mitgliedern Europas größte Fachgesellschaft für Arthroskopie. In der Gesellschaft sind Orthopäden und Unfallchirurgen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie weiteren europäischen und amerikanischen Ländern organisiert. Der von der Firma medi gesponserte AGA - medi Award wird an die beste eingereichte wissenschaftliche Arbeit zum Thema "Behandlung von Gelenksverletzungen im Sport", "Rehabilitation nach arthroskopischen Eingriffen", "Orthopädietechnische Hilfsmittel zur Nachbehandlung" oder "Orthopädietechnische Hilfsmittel zur Prävention" vergeben. Die von der TUM eingereichte Arbeit mit dem Titel "Structural and Biomechanical Changes in Shoulders of Junior Javelin Throwers - A Multimodal Evaluation as a Proof of Concept for a Preventive Exercise Protocol" wurde unter acht Bewerbungen in einem anonymisierten Verfahren von der Jury einstimmig zum Sieger gekürt. Neben Schwirtz, Imhoff, Zandt, Beitzel und Brucker arbeiteten an dem Projekt Dr. Stefan Buchmann von der Abteilung für Sportorthopädie, Dr. Kirsten Beitzel ehemals vom Institut für klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universität-München sowie mit Christopher Reuss und Alexander Wagner zwei weitere Doktoranden der Fakultät für Medizin der TU München. Die Übergabe des Preises findet im Rahmen des 30. AGA-Kongresses am 21. September 2013 in Wiesbaden statt.
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Kontakt:
Prof. Dr. Ansgar Schwirtz
Fachgebiet für Biomechanik im Sport
Georg-Brauchle Ring 60/62
80992 München
Telefon: 089 289 24580
E-Mail: Ansgar.Schwirtz(at)tum.de
Univ. Prof. Dr. med. Andreas B. Imhoff
Chefarzt Abteilung für Sportorthopädie, Klinikum rechts der Isar
Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaft und Fakultät für Medizin
Technische Universität München
Ismaninger Str. 22
81675 München
Telefon: 089 4140 7821
E-Mail: Imhoff(at)tum.de