„DALIG“: Neues Projekt der Professur für Public Health und Prävention zu Diabetes-Prävention mittels einer App-basierten Lebensstil-Intervention

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Im neuen Projekt soll untersucht werden, ob App-basierte Intervention empfohlene Verhaltensänderungen zur Diabetes-Prävention unterstützen
Prof. Dr. Michael Laxy, Leiter der Professur für Public Health und Prävention
Laura Suhlrie, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Public Health und Prävention

Kann eine App-basierte Intervention empfohlene Verhaltensänderungen zur Diabetes-Prävention unterstützen? Dieser Frage geht ein neues Projekt der Professur für Public Health und Prävention von Prof. Dr. Michael Laxy auf den Grund, das den Titel „Diabetes Prevention via an App-based Lifestyle Intervention and Continuous Glucose Monitoring – a Prospective Randomised Controlled Trial“, kurz „DALIG“, trägt. Das wissenschaftliche Kooperationsprojekt wird von der DAK unterstützt und hat eine Laufzeit von vier Jahren.

Im Rahmen des Projekts soll zum einen die Wirksamkeit einer App- und Glukose-Monitoring-Intervention zur Prävention von Diabetes mellitus unter Realbedingungen im Versorgungsalltag (Real World Evidence/RWE) analysiert werden. Zum anderen sollen Prozessparameter zusätzliche Erkenntnisse bezüglich der Umsetzbarkeit der Intervention in der Primärversorgung liefern.

Prinzipiell bieten App-basierte Interventionen ein hohes Potenzial zur Unterstützung empfohlener Verhaltensänderungen zur Diabetes-Prävention. Daher soll die Integration einer solchen Intervention in der Primärversorgung erprobt werden. Insgesamt werden ca. 300 Proband_innen über das Checkup35-Screening rekrutiert, das beim Hausarzt/der Hausärztin durchgeführt wird. Der Gesundheits-Check dient der Früherkennung von Krankheiten, insbesondere von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenerkrankungen sowie Diabetes mellitus.

„Für uns sind besonders Patient_innen mit einem erhöhten Diabetes-Risiko relevant“, so Laura Suhlrie, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Public Health und Prävention. Ein Kriterium für eine Studienteilnahme sind erhöhte Blutzucker-Werte. Sollten diese vorhanden sein, werden weitere Tests durchgeführt, um festzustellen, ob der/die Patient_in als Proband_in für die Studie in Frage kommt.

„Ein weiterer Fokus der App-basierten Intervention liegt auf der Ernährung“, erläutert Suhlrie. „Innerhalb der App erhält der/die Patient_in ein individuell zugeschnittenes Ernährungscoaching. Zudem können Lernmodule in kurzen Einheiten sowie eine Gruppenchat-Funktion zur gegenseitigen Motivation genutzt werden.“ Bei einer Studiengruppe wird zudem eine kontinuierliche Glukosemessung vorgenommen. Die daraus generierten Daten werden in die App eingespeist und können anschließend mit dem/der Ernährungsberater_in besprochen werden.

Auf Basis der im Versorgungsalltag verankerten Studie sollen dann Erkenntnisse über neue digitale Formen der Prävention im deutschen Gesundheitssystem gewonnen werden. „Das ist das Besondere an diesem Vorhaben“, erklärt Prof. Laxy. „Es ist kein typisches Forschungsprojekt, sondern die Intervention wird im reellen alltäglichen Kontext in Hausarztpraxen in Norddeutschland implementiert. Der Anwendungsbezug ist also sofort gegeben. Wir erhoffen uns dadurch Erkenntnisse, wie wir digitale Innovationen, wie z. B. Apps, in die Gesundheitsversorgung integrieren können. Zudem wird dadurch hoffentlich ersichtlich, welche Bevölkerungsgruppen solche Interventionen am meisten annehmen oder welche Barrieren gegebenenfalls existieren.“

 

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Kontakt:

Prof. Dr. Michael Laxy
Professur für Public Health und Prävention
Georg-Brauchle-Ring 60/62
80992 München

Tel.: 089 289 24977
E-Mail: michael.laxy(at)tum.de

Laura Suhlrie
Professur für Public Health und Prävention
Georg-Brauchle-Ring 60/62
80992 München

Tel.: 089 289 24995
E-Mail: laura.suhlrie(at)tum.de


Text: Romy Schwaiger
Fotos: Shutterstock/privat