Ohne Protein geht in unserem Körper nichts
Inzwischen findet man sie nicht mehr nur im Supermarkt, selbst beim Bäcker nebenan liegen die mit extra Protein angereicherten Lebensmittel in den Regalen. Eine höhere Proteinzufuhr soll bekanntlich beim Muskelaufbau helfen. Mehr Muskelmasse hat automatisch einen höheren Energiegrundumsatz zur Folge und unterstützt beispielsweise bei der Gewichtsreduktion. Doch wie wichtig ist Protein für uns wirklich? „Nur Sport reicht nicht“, sagt die Expertin für Ernährung der TU München. Denn sportliche Reize setzen gleich zwei Prozesse in Gang, den Muskelauf-, aber auch -abbau. Laut Dr. Wasserfurth-Grzybowska ist die Gabe von Protein tatsächlich hilfreich, um die aufbauenden Prozesse zu fördern und somit ein Muskelwachstum zu begünstigen. Und nicht nur das; auch auf das Immun- und Hormonsystem hat der aus Aminosäuren aufgebaute Eiweißstoff einen erheblichen Einfluss. Wie viel Protein man zu sich nehmen sollte, hängt dann aber vom Körpergewicht ab. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt mindestens 0,8 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht am Tag. Eine 65 Kilogramm schwere Person sollte also ca. 20 Gramm Eiweiß dreimal täglich in die Mahlzeiten integrieren und so die Muskelversorgung fördern.
Irreführende Produkte
Der Bayerische Rundfunk beleuchtet in dem vierminütigen Beitrag auch die Tücken der vermeintlich besonders proteinhaltigen Produkte. Hier betont die Expertin: „Wo viel Protein draufsteht, steckt nicht immer viel Protein drin.“ Im Beitrag vergleicht sie die Markenprodukte und stellt oftmals identische Nährwerte zu günstigeren Produkten ohne speziellen Hinweis auf Protein fest. Wer regelmäßig Lebensmittel wie Putenaufschnitt, Eier und Kartoffeln isst, brauche nicht auf spezielle Proteinprodukte zurückgreifen. Ausgenommen sind Athlet_innen und besonders sportliche Menschen. Deren empfohlener Proteinbedarf liegt deutlich höher und muss neben dem Muskelaufbau auch die Regenerationsprozesse abdecken. In dem Fall sind Protein-Shakes ein legitimes Mittel, um die Eiweißzufuhr schnellstmöglich sicherzustellen.
Zum Beitrag in der BR-Abendschau
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Kontakt:
Dr. Paulina Wasserfurth-Grzybowska
Professur für Bewegung, Ernährung und Gesundheit
Georg-Brauchle-Ring 60/62
80992 München
E-Mail: paulina.wasserfurth(at)tum.de
Text: Julie Hölterhoff
Fotos: BR-Abendschau